Zum Inhalt springen

Drogensucht bei Tieren?

    Lange Zeit glaubte man, dass der Mensch das einzige Wesen sei, welches sich berauscht, aber mittlerweile ist bekannt, dass auch Tiere die berauschende und bewusstseinsändernde Wirkung von Alkohol und anderen in der Natur vorkommenden pflanzlichen Stoffen nutzen, ja sogar suchen, um sich diese Wirkungen zu Nutze zu machen. Offenbar putschen sich daher nicht nur Menschen mit Rauschmitteln auf, sondern Jaguare fressen zu diesem Zweck Lianen, die Halluzinogene enthalten, Baumspitzhörnchen trinken Palmnektar, Mohrenmaki fressen Tausendfüßler (deren Abwehrstoffe machen offenbar high), Rentiere berauschen sich an Fliegenpilzen, Delphine fressen Kugelfische, Seidenschwänze dopen sich mit Vogelbeeren und Kängurus holen sich am Schlafmohn ihre Dosis an Opiaten. Paviane fallen ab und zu in Tabakfelder ein, um die anregende Wirkung des Nikotins zu nutzen.

    Bei uns kann man im Herbst Amseln auf Holunderstauden beobachten, wenn sie sich am überreifen schwarzen Holunder vergreifen und je nach Berauschungsgrad ein unterschiedliches Verhaltensmuster an den Tag legen, welches vom wilden Gezirps, über unkontrollierte Flüge bis hin zur wahrscheinlichen Unfähigkeit, Hindernisse im Flug zu erkennen, reicht. Dies endet dann meist tödlich an der Hausmauer oder an sonstigen, nicht mehr wahrgenommenen Hindernissen. Auch die Angst vor Katzen dürfte mit zunehmendem Berauschungsgrad abnehmen, wobei diese geduldig am Boden auf ihre Beute nicht allzu lange warten müssen.

    Die am häufigsten konsumierte Droge im Tierreich ist allerdings der Äthylalkohol, welcher beim hefebedingten Vergären des Fruchtzuckers von überreifen Früchten entsteht. Der Alkoholgehalt der vergorenen Früchte des Mgongo-Baumes, der Dum-Palme oder des Marula- Baumes liegt bei ca. sieben Prozent. Elefanten suchen diese Bäume und essen von den vergorenen Früchten. Die derart alkoholisierten Elefanten taumeln in der Gegend umher und trompeten so laut, dass sie kilometerweit zu hören sind. In diesem Zustand legen einige ein aggressives Verhalten an den Tag und tragen auch Kämpfe untereinander aus.

    Literatur

    Stangl, W. (2010). Psychologische Sicht. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/SUCHT/ (10-02-30).






    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert