Taschengeld ist nicht zum Sparen gedacht, sondern zur freien Verfügung, d. h., Eltern sollten nicht die Ausgaben kontrollieren und sich auch mit Kommentaren zurückhalten. Taschengeld ist auch kein Erziehungsmittel und sollte nicht zur Belohnung oder Bestrafung von Verhalten oder Leistungen (Schulnoten!) eingesetzt werden, wobei auch die normale Mithilfe im Haushalt nicht mit Geld belohnt werden sollte. Taschengeld hat den Sinn, dass Kinder und Jugendliche den Umgang mit Geld lernen, obwohl sie noch kein eigenes Einkommen besitzen.
Da es keine gesetzlichen Regelungen für Taschengeld gibt und auch nicht, ob Eltern ihren Kindern überhaupt Taschengeld geben müssen und wie viel, ist es sinnvoll, die Höhe des jeweiligen Taschengeldes unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation der Familie festzulegen und zu verhandeln. Wenn dann z. B. in einer Familie das Geld knapp wird, lernen die Kinder dann, wie wichtig es ist, sparsam mit seinen Ressourcen umzugehen. Empfehlenswert ist eine gemeinsame Buchführung mit den Kindern über Termin und Bestätigung der Auszahlung.
Alter des Kindes | Taschendgeld | Auszahliung |
Unter 6 Jahre | 0,50 bis 1 € | wöchentlich |
6 Jahre | 1 bis 1,50 € | wöchentlich |
7 Jahre | 1,50 bis 2 € | wöchentlich |
8 Jahre | 2 bis 2,50 € | wöchentlich |
9 Jahre | 2,50 bis 3 € | wöchentlich |
10 Jahre | 15 bis 17,50 € | monatlich |
11 Jahre | 17,50 bis 20 € | monatlich |
12 Jahre | 20 bis 22,50 € | monatlich |
13 Jahre | 22,50 bis 25 € | monatlich |
14 Jahre | 25 bis 30 € | monatlich |
15 Jahre | 30 bis 37,50 € | monatlich |
16 Jahre | 37,50 bis 45 € | monatlich |
17 Jahre | 45 bis 60 € | monatlich |
ab 18 Jahre | 60 bis 75 € | monatlich |
Kinder sollen durch das Taschengeld den Umgang mit Geld erlernen und erste Erfahrungen sammeln. Die Empfehlung des Deutschen Jugendinstituts aus dem Jahr 2017 geht von einem kleinen Taschengeld aus, und zwar zwischen 1 bis 1,50 Euro pro Woche, sobald das Kind in die Schule kommt. Pro Lebensjahr steigt dann der Betrag um etwa 50 Cent. Mit neun Jahren sind es dann um die 2,50 bis 3 Euro. Ab zehn Jahren sei es sinnvoll monatlich zu zahlen – zwischen 15,50 und 18 Euro. Die Höhe hängt in jedem Fall auch von den Einkommensverhältnissen der Eltern ab, wobei auch klar festgelegt werden sollte, ob das Geld nur für den persönlichen Spaß verwendet wird oder etwa auch für Schulmaterial.
Ein Kind muss auch die Erfahrung machen können, dass es ein Fehler war, Geld für Unsinn auszugeben. Ein eigenes Konto ist erst ab einem Alter von zehn Jahren sinnvoll, denn für jüngere Kinder ist der Umgang mit Geld in der Regel etwas Abstraktes und sie freuen sich mehr, wenn sie das Taschengeld direkt von den Eltern ausgezahlt bekommen, sodass dieses Thema für Kinder erfahrbar wird.
Literatur
WWW: https://paedagogik-news.stangl.eu/umgang-mit-geld-erlernen-taschengeld-richtig (21-10-07)