Die Erkenntnisse der Chronopsychologie sollten mehr in der aktuellen Diskussion in Österreich und in Europa um die Zeitumstellung in Sommer- und Winterzeit (eigentlich Normalzeit!) berücksichtigt werden, denn es gilt als weitgehend gesichert, dass sowohl der Wechsel als auch eine Umstellung auf permanente Sommerzeit nicht den natürlichen Rhythmen des Menschen entsprechen. Siehe dazu Biologische Rhythmen und Unbedingt Normalzeit als Standardzeit einführen, d. h., die aktuelle Winterzeit. Besonders Schulkinder und Studenten, die das Gelernte bei einem chronischen Schlafmangel nicht genügend verarbeiten können, leiden unter einer permanenten Sommerzeit. Vor allem Österreich muss sich im Fall einer permanenten Umstellung auf Sommerzeit auf dunkle Wintervormittage einstellen, denn in Wien würde am 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres, erst um 8.43 Uhr die Sonne aufgehen, in Bregenz um 9.06 Uhr. Gleiches gilt allerdings auch für die heißen Monate: Während es in Wien im Juni während der Sommerzeit bis um kurz vor fünf Uhr dunkel bliebe, müsste man sich in der Normalzeit bereits gegen vier Uhr früh auf die ersten Sonnenstrahlen einstellen.
Daher fordern die meisten Schlafforscher, die Sommerzeit gänzlich abzuschaffen, denn: Licht und Dunkelheit bestimmen, wann Menschen wach und wann sie müde werden. Die Normalzeit entspricht wesentlich besser der inneren Uhr (Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin). Das ist auch der Grund, weshalb es den meisten Menschen deutlich schwerer fällt, sich auf die Sommerzeit einzustellen, als den Lebensrhythmus im Winter wieder an die Normalzeit zu gewöhnen.