Es gibt zahlreiche Schlafmythen, die mehr Schlafprobleme verursachen als lösen, wobei der klassische Mythos konkrete Stundenangaben sind, die für eine optimale Erholung nötig sind. Doch viel wichtiger, als sich krampfhaft an den häufig genannten acht Stunden zu orientieren, ist es, herauszufinden, wie hoch der persönliche Schlafbedarf ist. Dieser kann individuell sehr verschieden sein und hängt nicht nur von der inneren Uhr ab, sondern verändert sich auch im Laufe eines Lebens. Die Mehrheit der Erwachsenen braucht sieben bis acht Stunden Nachtschlaf, manche hingegen sind mit sechs Stunden zufrieden oder brauchen mehr als neun Stunden, um sich ausgeruht zu fühlen. Es gilt auch, dass nur die Regelmäßigkeit Erholung bringt, wobei der Glaube, der Schlaf vor Mitternacht sei gesünder, nicht haltbar ist. Es gibt Menschen, die eher in der Nacht aktiv werden, und solche, die am Vormittag ihre produktivste Zeit erleben, sodass eine konkrete Uhrzeit nie für alle Menschen optimal ist. Richtig ist nur, dass der Schlaf in den ersten beiden Stunden nach dem Einschlafen am tiefsten ist. Übrigens kam man bei einer Studie zu dem Ergebnis, dass Schäfchen zu zählen das Einschlafen um bis zu zwanzig Minuten verzögern kann, d. h., wer Probleme damit hat, zur Ruhe zu kommen, sollte eher kleine Meditationsübungen zu Hilfe nehmen. Die optimale Schlaftemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad.
Siehe dazu den Hypertext „Der Schlaf“.
Quelle: Bernhard Baumgartner, Leiter des Schlaflabors am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck, in einem Interview mit salzi.at vom 17. Juli 2019