Forscher haben jüngst ein Netzwerk von Gehirnregionen entdeckt, das mit dem Teilen persönlicher Informationen bei Facebook und anderen sozialen Netzwerken in Zusammenhang stehen soll. In der Untersuchung wurde bei insgesamt 35 Probanden, die Facebook mehr oder weniger intensiv nutzten, mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie die intrinsisch-funktionale Konnektivität des Gehirns erfasst, also regionale Interaktionen zwischen Hirnregionen, die unter Ruhe auftreten. Besonders Augenmerk richteten die Wissenschaftler auf den medialen präfrontalen Cortex und den Precuneus, zwei kortikale Hirnregionen, die unter anderem aktiv werden, wenn Menschen über sich selbst nachdenken, sowie den dorsolateralen präfrontalen Kortex, der mit zielgerichtetem Handeln in Verbindung steht. Es zeigte sich, dass es eine Verbindung zwischen der Gehirnkonnektivität und der Nutzung der sozialen Medien gab, denn je größer die Konnektivität zwischen dem medialen präfrontalen Kortex und dem Precuneus mit dem dorsolateralen präfrontalen Cortex war, desto mehr selbstbezogene Informationen teilten die Probanden auf Facebook. Daher sind genau jene Gehirnregionen, die in Prozessen der Selbstwahrnehmung untereinander vernetzt und aktiv sind, auch involviert, wenn Menschen auf sich selbst bezogene Informationen in den sozialen Medien teilen.
Literatur
Meshi, D., Mamerow, L., Kirilina, E., Morawetz, C., Margulies, D. & Heekeren, H. (2016). Sharing self-related information is associated with intrinsic functional connectivity of cortical midline brain regions. Scientific Reports, 6, 22491.