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Liegt die Intelligenz in den Genen?

    Dass manche Menschen intelligenter als andere sind, liegt bis zu einem gewissen Teil in den Genen. Cera et al. (2019) haben nach den molekularen Grundlagen der menschlicher Intelligenz gesucht und eine Gruppe von Genen identifiziert, die die kognitive Leistungsfähigkeit von Menschen regeln. Man weiß schon lange, dass es nicht ein einzelnes „Intelligenzgen“ gibt, sondern dass viele Gene jeweils einen Beitrag zur intellektuellen Leistung von Menschen beitragen. Unter den Proteinen im Zellkern spielt dabei offenbar das Protein SATB2 eine wichtige Rolle, denn dieses bindet an die Erbsubstanz DNA und bestimmt deren dreidimensionale Auffaltung im Zellkern, wobei Menschen mit einer Mutation dieses Gens geistige Beeinträchtigungen sowie Lernbehinderungen aufweisen. Mit biochemischen Methoden haben die ForscherInnen nun eine Gruppe von Proteinen bestimmen können, die mit SATB2 in Nervenzellen des Großhirns zusammenarbeiten. In genomweiten Assoziationsstudien an verschiedenen Gruppen menschlicher Individuen zeigte sich, dass Varianten der entsprechenden Gene mit Unterschieden in der menschlicher Intelligenz gekoppelt sind. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die genetischen Grundlagen der Intelligenz eines Menschen immer nur bedingt beeinflussbar sein werden, denn da so viele Gene in die Ausformung der kognitiven Leistungen involviert sind, erscheint es unmöglich, Intelligenz auf molekularer Ebene zu manipulieren.

    Literatur

    Cera, I., Whitton, L., Donohoe, G., Morris, D. W., Dechant, G., Apostolova, G. (2019) Genes encoding SATB2-interacting proteins in adult cerebral cortex contribute to human cognitive ability. PLoS Genet, 15, doi:/10.1371/journal.pgen.1007890.