Obwohl Erinnerungen, die durch Düfte ausgelöst werden, keineswegs lebendiger sind als solche, die durch Reize wie Worte oder Bilder ausgelöst werden, reichen geruchsassoziierte Erinnerungen viel weiter zurück und sind im Allgemeinen emotionaler. Die menschliche Nase ist im Gegensatz zu allen anderen Sinnesorganen direkt mit dem Emotionszentrum im Gehirn verbunden und wird durch das limbische System ausgelöst. Das bedeutet, dass die Bereiche des Gehirns, in denen Gerüche, emotionale Reize und Erinnerungen gespeichert werden, eng miteinander verbunden sind, so dass Gerüche sehr viel häufiger Kindheitserinnerungen und Emotionen auslösen. Evolutionär betrachtet hat sich der Geruchssinn vor dem Sehen und Hören entwickelt, wobei der Geruchssinn als eine Art Überlebenskompass diente, zum Beispiel bei der Auswahl der Nahrung. Und nicht zuletzt spielt der Geruchssinn auch bei der Partnerwahl eine große Rolle. Siehe dazu den Proust-Effekt.