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Was ist Modelllernen?

    In der Technologie ist Modelllernen – auch maschinelles Lernen – ein Teilgebiet der künstlichen Intelligenz (KI), das sich mit der Entwicklung von Algorithmen und Techniken befasst, die es Computern ermöglichen, aus Erfahrungen zu lernen und Aufgaben zu erfüllen, ohne explizit programmiert zu sein. Im Modelllernen wird ein Computermodell erstellt, das aus Daten lernt und aufgrund dieser Erfahrungen Vorhersagen treffen, Muster erkennen oder Entscheidungen treffen kann. Anstatt den Computer mit spezifischen Anweisungen zu programmieren, werden Algorithmen verwendet, um Muster und Zusammenhänge in den vorhandenen Daten zu identifizieren und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. Es gibt verschiedene Arten von Modelllernverfahren, darunter überwachtes Lernen, unüberwachtes Lernen und bestärkendes Lernen. Beim überwachten Lernen werden dem Modell Eingabedaten und die entsprechenden Ausgabewerte zur Verfügung gestellt, um es auf die Vorhersage zukünftiger Ausgaben zu trainieren. Beim unüberwachten Lernen werden dem Modell nur Eingabedaten zur Verfügung gestellt, und es muss Muster oder Strukturen in den Daten selbstständig erkennen. Beim bestärkenden Lernen lernt das Modell durch Interaktion mit einer Umgebung und erhält Feedback in Form von Belohnungen oder Bestrafungen für seine Aktionen. Das Modelllernen wird in vielen Anwendungsgebieten eingesetzt, darunter Bild- und Spracherkennung, Textanalyse, Empfehlungssysteme, Finanzprognosen, medizinische Diagnosen und autonomes Fahren. Es hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung von KI-Systemen und hat dazu beigetragen, dass Computer immer komplexere Aufgaben ausführen können, indem sie aus großen Datenmengen lernen.

    In der Psychologie bezieht sich der Begriff „Modelllernen“ auf einen Prozess, bei dem Menschen Verhaltensweisen, Fertigkeiten oder Informationen durch Beobachtung und Nachahmung eines Modells erwerben. Das Konzept des Modelllernens wurde maßgeblich von Albert Bandura entwickelt und ist eng mit seiner Theorie des sozialen Lernens verbunden. Beim Modelllernen beobachten Menschen das Verhalten anderer, sei es in der realen Welt oder in den Medien, und übernehmen dann dieses Verhalten oder die Ergebnisse des Verhaltens. Das Modell kann eine reale Person sein, aber es kann auch ein fiktiver Charakter, eine Filmfigur oder ein Symbol sein. Das beobachtete Verhalten kann Handlungen, sprachliche Ausdrücke, Einstellungen oder Überzeugungen umfassen. Das Modelllernen umfasst mehrere Schritte. Zunächst findet die Aufmerksamkeitsphase statt, in der die Person das Verhalten des Modells bewusst beobachtet. Anschließend folgt die Gedächtnisphase, in der das Verhalten im Gedächtnis abgespeichert wird. Dann erfolgt die Reproduktionsphase, in der die Person versucht, das beobachtete Verhalten nachzuahmen. Schließlich gibt es die Motivations- und Verstärkungsphase, in der die Konsequenzen des nachgeahmten Verhaltens das zukünftige Verhalten beeinflussen. Das Modelllernen spielt in verschiedenen Bereichen der Psychologie eine wichtige Rolle, insbesondere in der Entwicklung, der Sozialpsychologie und der Verhaltensmodifikation. Es erklärt, wie Kinder neue Fertigkeiten und Verhaltensweisen erlernen, wie soziale Normen und kulturelle Praktiken übertragen werden und wie Veränderungen im Verhalten durch soziale Modelle oder Therapieinterventionen erreicht werden können.

    Modelllernen ist im Speziellen die von Albert Bandura eingeführte Bezeichnung für einen kognitiven Lernprozess, der vorliegt, wenn ein Individuum als Folge der Beobachtung des Verhaltens anderer Individuen sowie der darauffolgenden Konsequenzen sich neue Verhaltensweisen aneignet oder schon bestehende Verhaltensmuster weitgehend verändert. Der Lernende wird dabei Beobachter (observer) genannt, der Beobachtete Modell (model) oder Leitbild. Wichtig für diesen Lernprozess, der nur unter bestimmten Voraussetzungen (z. B. weitgehende Identifikation des Beobachters mit dem Modell) stattfindet, ist die stellvertretende Verstärkung. Nach Albert Bandura ist das Modelllernen ein Lernprinzip, das gleichbedeutend mit der klassischen (Pawlow) und der operanten (Skinner) Konditionierung ist . Er bezeichnet den Vorgang des Lernens am Modell als „das Auftreten einer Ähnlichkeit zwischen dem Verhalten eines Modells und dem einer anderen Person unter Bedingungen, bei denen das Verhalten des Modells als der entscheidende Hinweisreiz für die Nachahmungsreaktionen gewirkt hat.“






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