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Mehr Schulstress als früher?

    Viele Schülerinnen und Schüler klagen über eine steigende Belastung und Schulstress, wobei viel auf die Verdichtung des Schulstoffs und auch des Schulalltags etwa durch verstärkten Nachmittagsunterricht zurückzuführen ist, was auch dazu geführt hat, dass Schülerinnen und Schüler immer weniger Freiräume haben, vor allem dann, wenn man die Schule sehr ernst nimmt. Schulstress etwa in Form von Zeitdruck oder Prüfungsdruck gehört zur Schule, seit es diese Institution gibt. Zum Teil liegt es daran, weil man  als Schüler nicht rechtzeitig begonnen hat, für die nächste Schularbeit zu lernen, weil es an der richtigen Lernstrategie fehlt oder auch, weil man trotz Schule nicht auf das ein oder andere Freizeitvergnügen verzichten möchte. Sehr oft entsteht Schulstress auch durch überzogene Erwartungen der Eltern oder auch dadurch, dass Kinder in einer bestimmten Schulform überfordert sind. Während Eltern früher zufrieden waren, wenn ihre Kinder die nächste Schulstufe bzw. den Abschluss erreicht habenen, glauben  eute viele, dass in der Wettbewerbsgesellschaft für den späteren Lebenserfolg möglichst gute Noten notwendig sind. Eine solche Erwartungshaltung erzeugt Dauerdruck. Eine gewisse Stressbewältigungskompetenz gehört aber letztlich auch zu den Fähigkeiten, die man generell für erfolgreiche Bildungsverläufe braucht, denn die Fähigkeit, auch einmal die ein oder andere Woche vor Abschlussprüfungen durchzulernen, oder die Härte, mit zeitlich begrenztem Leistungsdruck umzugehen, sind nicht nur in der Schule, sondern auch im späteren Leben wichtig. Ein Grund für viele StudienabbrecherInnen besteht übrigens darin, dass viele Studierende in der Schule bzw. in ihrem bisherigen Leben nicht gelernt haben, mit Stress und Misserfolg umzugehen. Auch ist in der bildungsaffinen Mittelschicht die Angst vor sozialem Abstieg gestiegen, und diese Angst wird als Druck auf die eigenen Kinder weitergegeben, um im Bildungssystem besser zu sein als andere.
    Zusammengefasst nach einem Interview mit Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Deutschen Philologenverbands, anlässlich der didacta 2017 in Stuttgart.


    Von einem Schularzt

    Schätzen Sie mal, wie häufig wir jede Woche wegen Problemen im Zusammenhang mit der Schulleistung kontaktiert werden! 5-mal? 10-mal? mehr als 20-mal? Genau! Mehr als 20-mal klären wir jede Woche vermeintliche Störungen im Zusammenhang mit Schulleistungen ab. Es sind auch viele Kinder, die sich mit Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Herzrasen, Schwindel oder noch intensiveren Problemen vorstellen… Es sind selten die Eltern (was viele vorschnell glauben), die bewusst diesen Druck aufbauen. Es kommt aus der Schule. Nicht persönlich auf ein einziges Kind. Nicht persönlich durch den Lehrer. Es ist das System (Stangl, 2024).

    Literatur

    Stangl, W. (2024, 10. Oktober). Auswege aus dem Schulstress . News zum Thema Lernen.

    Auswege aus dem Schulstress


    https://bildungsklick.de/schule/meldung/eine-schule-ohne-stress-ist-eine-schlechte-lebensvorbereitung/ (17-01-13)






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