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Jugendlicher Alkoholkonsum

    Der Konsum alkoholischer Getränke in jungen Jahren kann nachhaltige Konsequenzen nach sich ziehen. Eine aktuelle Studie legt nahe, dass ein übermäßiger Alkoholkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen das Gedächtnis und die Lernfähigkeit langfristig beeinträchtigen kann. Im Rahmen einer sechsjährigen Untersuchung analysierte ein Forschungsteam die Daten einer Gruppe von Personen im Alter von 12 bis 24 Jahren, die an einer nationalen Studie zu den Auswirkungen von Alkohol auf das junge Gehirn teilnahmen. Die Resultate der Studie legen nahe, dass ein übermäßiger Alkoholkonsum in jungen Jahren zu einer dauerhaften Schädigung desjenigen Teils des Gehirns führen kann, der für die Übertragung von Kurzzeit- in Langzeit-Erinnerungen zuständig ist. Zudem besteht die Möglichkeit, dass übermäßiger Alkoholkonsum das Lernen, das Gedächtnis und die Fähigkeit, Gesichter wiederzuerkennen, nachhaltig beeinträchtigt. Ein hoher Alkoholkonsum hat negative Auswirkungen auf wichtige Hirnregionen für die visuelle Wahrnehmung und das Gedächtnis.

    Obwohl jeder Mensch unterschiedlich auf Alkohol reagiert, treten Blackouts oft auf, wenn der Blutalkoholspiegel etwa 1,6 Promille erreicht, was mehr als das Dreifache des gesetzlichen Grenzwerts in der Schweiz ist. Es ist jedoch nicht möglich, sicher vorauszusagen, wer einen Blackout erleben wird. Es existiert keine definierte Trinkmenge, bei deren Einhaltung das Risiko eines Blackouts mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Die Begriffe „Blackout” und „Bewusstlosigkeit” werden in der Alltagssprache häufig synonym verwendet, obwohl sie in der wissenschaftlichen Terminologie unterschiedliche Bedeutungen aufweisen. Ein Blackout bezeichnet einen Zustand, in dem eine Person zwar wach ist, sich jedoch nicht an die Ereignisse, die sich in diesem Zeitraum ereigneten, erinnern kann. Es werden keine neuen Erinnerungen gespeichert. Im Gegensatz dazu sind Alkoholkonsumenten nicht bewusstlos, sondern interagieren mit ihrer Umgebung. Im Nachhinein leiden sie jedoch an Gedächtnisverlust für einige oder alle Details des Trinkvorgangs.

    Im Rahmen einer sechsjährigen Beobachtungsstudie analysierte die Forscherin eine Gruppe von 12- bis 24-jährigen Teilnehmern, die an einer nationalen Studie zu den Auswirkungen von Alkohol auf junge Gehirne teilnahmen. Dabei konnte sie nachweisen, dass der fusiforme Gyrus, der eine wesentliche Rolle bei der Verarbeitung visueller Informationen über Gesichter und Körper spielt, bereits in einer frühen Entwicklungsphase auf die Folgen von Alkoholkonsum reagiert. Des Weiteren konnte das Team nachweisen, dass Episoden exzessiven Alkoholkonsums den Hippocampus im weiteren Entwicklungsverlauf beeinträchtigen. Dieser Hirnbereich überträgt kurzfristige Eindrücke wie Sehen, Riechen und Hören in das Langzeitgedächtnis. Die Ergebnisse dieser Studie wurden am Montag auf der Jahrestagung der Research Society on Alcohol in Minneapolis präsentiert.






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