Zum Inhalt springen

Was ist eine Telefonphobie?

    Die Angst vor dem Telefonieren, also die „Telefonphobie„, kann verschiedene Ursachen haben und beeinflusst den Alltag vieler Menschen. Die fortschreitende Digitalisierung und die Präsenz sozialer Medien spielen dabei eine Rolle, insbesondere bei jüngeren Generationen, die mit Messaging-Apps und Kurznachrichten aufgewachsen sind. Die Entwicklung der Kommunikationstechnologien über die Jahre hat dazu geführt, dass heute fast jeder ein Smartphone besitzt, das weit mehr Funktionen bietet als nur das Telefonieren. Doch trotz der zunehmenden Vereinfachung der weltweiten Kommunikation fällt es immer mehr Menschen schwer, Anrufe anzunehmen oder selbst zu telefonieren.

    Insbesondere junge Menschen, die als „digital natives“ bezeichnet werden, weil sie mit digitalen Medien aufgewachsen sind, haben oft Schwierigkeiten, spontan zu telefonieren, wobei die Möglichkeit, Nachrichten vor dem Versenden zu verfassen und zu bearbeiten, im Gegensatz zur direkten Kommunikation am Telefon steht, bei der sofort auf Reaktionen reagiert werden muss. Dies kann zu Unsicherheiten und Ängsten führen, insbesondere wenn man sich vorstellt, nicht „fehlerfrei“ zu sprechen.

    Psychologen sehen die Telefonphobie häufig im Zusammenhang mit einer sozialen Phobie, bei der die Angst vor sozialen Kontakten und möglichen negativen Konsequenzen im Vordergrund steht. Die Angst vor dem Telefonieren kann den Alltag stark beeinträchtigen, insbesondere dann, wenn wichtige Verabredungen oder Reservierungen nur telefonisch möglich sind. In solchen Fällen empfiehlt es sich, professionelle Hilfe in Form einer Verhaltenstherapie in Anspruch zu nehmen, um die Ängste schrittweise zu überwinden.

    Bei der Überwindung von Phobien ist es wichtig, geduldig zu sein und in kleinen Schritten vorzugehen. Durch das Üben von Telefongesprächen mit vertrauten Personen oder das Herausfordern der eigenen Grenzen kann das Angstgefühl minimiert und möglicherweise überwunden werden. Eine Verhaltenstherapie kann helfen, einen individuellen Plan zu erstellen und bei besonders schwierigen Schritten oder Rückfällen Unterstützung zu bieten. Letztendlich sollte bei schweren Phobien immer professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden, um den Betroffenen bestmöglich zu unterstützen.

    Literatur

    Stangl, W. (2014, 1. August). Telefonphobie. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
    https:// lexikon.stangl.eu/36922/telefonphobie






    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert