Es lassen sich zwei Denkfehler identifizieren, die in sozialen Situationen häufig auftreten und signifikante Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen und Zusammenarbeit haben können.
Der fundamentale Attributionsfehler manifestiert sich, wenn das Verhalten von Menschen anhand ihrer Persönlichkeit beurteilt wird, anstatt die Umstände zu berücksichtigen, unter denen dieses Verhalten gezeigt wird. Ein Beispiel ist, wenn jemand gestresst und unfreundlich wirkt, und wir diese Reaktion als Charaktereigenschaft deuten, anstatt die äußeren Belastungen (z. B. familiäre Sorgen, Probleme mit dem Partner, beginnende Krankheit) zu erkennen.
Ein weiterer Aspekt ist der der Übertragung. Diese manifestiert sich in der Übertragung frühere Erfahrungen auf eine neue Person, was zu Vorurteilen führen kann. Ein Beispiel ist die Übertragung von Verhaltensweisen auf einen neuen Arbeitskollegen oder Eeine neue Arbeitskollegin, die an eine unangenehme Person aus der Vergangenheit erinnern. Diese Verhaltensweisen werden bestätigt, um die Erwartungen zu stützen (Bestätigungsfehler). Dies führt dazu, dass die neue Person nicht objektiv beurteilt werden kann. Um solchen Fehlern vorzubeugen, empfiehlt es sich, die betreffende Person besser kennenzulernen und ihre individuelle Geschichte zu verstehen.
Denkfehler im Alltag sind eine praktische und bequeme Lösung für das Gehirn, da sie es entlastet. Um jedoch klarer zu denken und effektiv zu kommunizieren, ist es ratsam, sich dieser Denkfehler bewusst zu werden und sich aktiv zu fragen, ob die Wahrnehmung tatsächlich korrekt und zielführend ist.