Für Wunder muss man beten, für Veränderung aber arbeiten.
Thomas von Aquin
Das emotionale Gehirn des Menschen ist eng mit seinen Körperfunktionen vernetzt und regelt etwa die Atemfrequenz, das Kreislauf- und auch das Immunsystem. Es beeinflusst also unmittelbar das menschliche Handeln und Reagieren, wobei die Kenntnis des Wechselspiels zwischen Physis und Emotion Krankheiten verhindern und den Gefühlshaushalt regulieren kann. Dabei geht es aber nicht um Kontrolle der Gefühle sondern eher um die Echtheit der Emotionen, d. h., was in den Menschen drinnen ist, darf sich auch nach Außen hin zeigen. Als Kleinkinder können Menschen das noch sehr gut, doch sie verlernen es mit der Zeit durch die Erziehung. Das hat auch damit zu tun, dass Menschen keine Übung in der Kommunikation von Gefühlen besitzen, denn wenn man über Gefühle redet, dann meist nur dann, wenn es den Menschen gut geht, wenn sie Erfolg haben oder einfach Glück gehabt haben. Sie reden aber nicht über ihre Ängste, ihre Wut oder über ihre Schmerzen, am ehesten noch über Trauer, doch alles, was unter Schwachsein, Gewalt oder Scham subsumiert wird, kann nicht offen kommuniziert werden. Durch dieses Unterdrücken und auch Verdrängen solcher elementaren Emotionen können gesundheitliche Probleme und Erkrankungen entstehen, vor allem dann, wenn über lange Zeit solche intensiven Gefühle empfunden werden, die aus bestimmten Gründen nicht ausgelebt werden können. Prinzipiell fällt es Menschen daher auch schwer, solche psychischen Verhaltensmuster zu verändern, denn sie wurden ja in frühester Kindheit erlernt und geübt. Doch wenn man sich für eione Veränderung entscheidet, ist diese vor allem eine Frage der Wiederholung und damit der Geduld. Fest etablierte Schaltungen im Gehirn lassen sich zwar in den seltensten Fällen gänzlich ändern, doch man kann sie durch neue und letztlich gesündere Muster ersetzen.