Die Angst vor der Mathematik bei SchülerInnen ist oft viel stärker als in anderen Fächern, wobei das sicherlich auch darauf zurückzuführen ist, dass man es in diesem Fach mit der Überbewertung von Fehlern und der daraus folgenden Benotung zu tun hat. Wer eine mathematische Aufgabe falsch löst, erhält keine Punkte, sondern das Ergebnis ist einfach falsch.
Nicht nur SchülerInnen leiden unter diesen Ängsten, sondern solche werden auch von besorgten Eltern auf ihre Kinder übertragen. Das geschieht auf der einen Seite mit Unverständnis: „Warum verstehst du das nicht, das ist doch ganz einfach!“, andererseits mit persönlichen schlechten Erfahrungen: „Mit Mathematik hatte ich auch immer Probleme“. Nicht selten sind es mehrere Generationen, die dem Fach Mathematik abgeneigt sind und diese negativen Gefühle auf ihre Kinder und Enkelkinder übertragen.
Manchmal verschärfen schlecht ausgebildete LehrerInnen die Situation, denn der Mangel an Unterrichtenden für die naturwissenschaftlichen Fächer führt dazu, dass oft fachfremde Lehrer den Unterricht übernehmen müssen. Oft haben gerade diese Lehrer Mathematik während des Studiums oft abgewählt, weil sie es nicht konnten, mochten oder ebenfalls Angst davor hatten. Sie sind also nicht nur unsicher und dem Fach nicht wohlgesonnen, sondern haben in den meisten Fällen keinen Spaß an diesem Fach, und übertragen ihr Unwohlsein unbewusst auf die SchülerInnen.