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Anmerkungen zum Mausmodell

    Heute ist die Maus das weltweit mit Abstand am häufigsten für Tierversuche eingesetzte Säugetier, wobei anfangs noch das Thema Krebs im Mittelpunkt stand, doch jetzt nutzen inzwischen Wissenschaftler nahezu aller biologischen Fachrichtungen die Maus als Modell. Bahnbrechende Entdeckungen auf dem Gebiet der Immunbiologie wären ohne die kleinen Nager nicht denkbar gewesen, wie etwa die Rolle von Antikörpern bei der Resistenz gegen Krankheitserreger oder das Prinzip der Immuntoleranz gegenüber körpereigenem Gewebe.

    Man muss bei der Übertragung von psychologischen Untersuchungsergebnissen an Mäusen auf Menschen zwar vorsichtig sein, auch wenn festzuhalten ist, dass etwa bei der Untersuchung von Bedürfnissen diese im Gehirn vom Hypothalamus gesteuert werden. Bis jetzt sind alle entdeckten Funktionen dieser Hirnstruktur stark konserviert, d. h., evolutionär kaum verändert. Das gilt etwa für die Kontrolle von Schlaf, Fortpflanzung und Nahrungsaufnahme, sowohl bei Fischen und Reptilien als auch bei Säugetieren. Die meisten Experimente kann man natürlich nicht an Menschen durchführen, denn soziale Interaktion ist stark ritualisiert und von Phänomenen der evolutionär jüngeren Großhirnrinde beeinflusst. Aber Menschen leiden etwa in ähnlicher Weise unter Isolation wie eine Maus.






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