Untersuchungen (Steinhart & Jiang, 2019) belegen, dass eine Bedrohung des Selbstbildes die Sparneigung der Menschen beeinflusst. Das rührt daher, dass Menschen, die eine Bedrohung des Selbstbildes erfahren, negative Erwartungen an ihre Zukunft entwickeln. Folglich zeigen diese Menschen eine größere Bereitschaft, Geld zu sparen. Finanzielle Sparsamkeit ist aber nicht nur eine Reaktion auf das wirtschaftliche Umfeld, sondern Geld dient auch als psychologisches Gegengewicht für Selbstzweifel und ein Mangel an sozialen Ressourcen. Menschen, deren Selbstbild durch erlebte eigene Misserfolge bedroht ist, tendieren stärker dazu Geld anzusparen, als Menschen, deren Selbstbild nicht durch erlebte eigene Misserfolge bedroht ist. Offenbar geht es darum, zukünftige Bedrohungen des Selbstbildes durch Misserfolge in ihrer Wirkung abzuschwächen, denn das Ersparte reduziert für die Sparerenden Ängstlichkeit und Depression.
Literatur
Steinhart, Y., & Jiang, Y. (2019). Securing the Future: Threat to Self-Image Spurs FinancialSaving Intentions. Journal of Personality and Social Psychology, doi:10.1037/pspa0000159.