*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Eltern, die Schule und die Gesellschaft orientieren sich im Hinblick auf die schulische Entwicklung der Kinder an Vorstellungen, die sie selber als optimal und meist als progressiv empfinden, die jedoch effektiv die Bedürfnisse der Kinder missachten. So ist es aktuell in Mode, von Kindern das selbsttätige Lernen in Schulen zu fordern, weil es gut für die Kinder sei, wenn sie selbstständig die Lernziele definieren und die entsprechenden Inhalte wählen. Das hört sich zunächst so an, als komme man damit den SchülerInnen damit entgegen und berücksichtige ihre Interessen. Kindern erleben aber die Schule generell als eine Zwangssituation. Dennoch sehen sie ein, dass sie sich in die Schulpflicht fügen und lernen müssen. Sie wollen tatsächlich von sich aus lernen, was kulturell relevant ist, und von den Erwachsenen – also LehrerInnen und Eltern – erfahren, was wichtig ist, sodass es für sie keinen Sinn macht, wenn sie diese Inhalte selbsttätig herausfinden und zusammensuchen müssen, sondern empfinden diese Freiheit nur als Täuschung, d. h., sie können gut zwischen wirklicher Freiheit und Pseudofreiheit unterscheiden. Auch wenn ihnen gesagt wird, dass sie auf einem Spielplatz frei herumtoben dürfen, dann realisieren sie, dass es sich um einen kontrollierten Raum handelt, der letztlich durch Erwachsene definiert wird.
Quelle
Allan Guggenbühl in einem Interview im Südkurier vom 7. Dezember 2018 über Freiräume in der Schule