Singen und Musik wirken intensiv auf Körper und Geist, denn schon wenige Minuten Gesang aktivieren das Herz-Kreislauf-System, verbessern die Durchblutung und rufen positive Emotionen wach. Rhythmus, Melodie und Text werden in unterschiedlichen Hirnregionen verarbeitet, was das musikalische Gedächtnis besonders stabil macht, selbst wenn andere kognitive Fähigkeiten im Alter nachlassen. Musiktherapeutische Angebote zeigen, wie sehr gemeinsames Singen ältere Menschen stärkt, denn es verbindet, weckt Erinnerungen und bleibt selbst dann möglich, wenn andere Kompetenzen verlorengehen. Studien belegen, dass regelmäßiges Musizieren kognitive Fähigkeiten bei Demenzen verbessert und nach Schlaganfällen sprachliche Kompetenzen teilweise zurückbringen kann.
Auch in der frühen Kindheit spielt Musik eine wichtige Rolle, denn schon Babys reagieren sensibel auf Töne, Wiederholungen und Melodien. wobei besonders Wiegenlieder beruhigen und Sprach- und Denkentwicklung fördern. Forschende warnen daher davor, Musikunterricht in Schulen zugunsten anderer Fächer zu reduzieren, vor allem angesichts steigender psychischer Belastungen bei Kindern und Jugendlichen. Singen schafft Gemeinschaft, bietet emotionalen Ausgleich und stärkt das Zugehörigkeitsgefühl. So finden Menschen durch das Singen im Chor Freude, Entlastung und Verbundenheit, ein wirksames Mittel gegen Trübsinn in herausfordernden Zeiten.