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Die sieben Resilienzfaktoren

    Obwohl Resilienz nicht angeboren ist, sind manche Menschen in ihrer psychischen Widerstandsfähigkeit im Vorteil, denn wer in seinem sozialen Umfeld gute Vorbilder hatte und so von klein auf gelernt hat, mit Emotionen gut umzugehen, der hat es später im Leben leichter. Im Gegensatz dazu könnten neurotische, also emotional instabile Menschen stärker unter schwierigen Situationen leiden, denn sie haben immr dass Gefühl, dass das Schicksal sehr unterschiedlich mit ihnen umgeht.

    Akzeptanz: Menschen, die versuchen, Probleme zu ignorieren oder dagegen anzugehen, machen die Situation meist nur schlimmer. Resiliente Menschen akzeptieren Rückschläge oder Krisen wie sie sind und arbeiten damit.

    Ein Netzwerk pflegen: Ein Netzwerk aus Menschen zu pflegen, die einem Rückhalt geben, ist wichtig. Dabei muss es sich nicht immer um die Familie handeln, sondern es können auch Freunde sein.

    Optimismus und Empathie: Resiliente Menschen haben Vertrauen, dass sich letztlich alles im Leben zum Guten wenden wird. Dieser realistische Optimismus beschreibt die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen Sinnhaftigkeit und Positives zu erkennen und zu entdecken. Daher zeigen solche Menschen entsprechend viel Nachsicht mit ihren Mitmenschen. Empathie beschreibt die Fähigkeit, sich auf der Grundlage von beobachtetem Verhalten in die psychische und emotionale Lage eines anderen Menschen versetzen zu können. Empathie ist dabei eine wichtige Voraussetzung für eine effektive Emotionssteuerung.

    Selbstwirksamkeit: Menschen, die resilient sind, wissen, dass sie Fähigkeiten und Talente besitzen und sie auch einsetzen können. Selbstwirksamkeit beschreibt somit die Überzeugung, dass man nur durch eigenes Handeln Dinge verändern kann. Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit glauben auch, dass sie den Lauf der Dinge gezielt beeinflussen können. Daher engagieren sie sich aktiv und suchen Aufgaben, die sie herausfordern, auch wenn das mit einer erhöhten Anspannung verbunden sein kann.

    Selbstwert: Widerstandsfähigkeit beginnt bei dem inneren Gefühl, ein wertvoller Mensch zu sein, der von anderen geliebt wird.

    Lösungsorientierung bzw. Zielorientierung (Reaching-Out): Menschen, die resilient sind, verharren nicht in der Opferrolle, sondern übernehmen die Kontrolle, suchen aktiv nach Lösungen und setzen diese auch in die Tat um. Zielorientierung  ist ein Maß dafür, wie gerne sich ein Mensch neue Ziele setzt und die Ziele anschließend verfolgt und umsetzt. Menschen mit hohen Werten beim Faktor Zielorientierung sind überzeugt, dass sie gute Arbeit machen, sind neugierig und haben ein klares Bild von dem, was sie erreichen möchten. Um die Ziele zu erreichen, gehen sie die notwendigen Schritte selbstbewusst, gelassen und konsequent an. Wichtig ist dabei, dass sie sich die Ziele selbst stecken.

    Emotionale Kontrolle bzw. Emotionssteuerung: Die eigenen Gefühle werden hinterfragt, eventuell mit Vertrauenspersonen besprochen und nicht ungefiltert ausgelebt. Emotionssteuerung beschreibt somit die Fähigkeit, unter Druck ruhig zu bleiben, sie nehmen dabei ihre Gefühle bewusster wahr, erkennen diese und können sie durch unterschiedliche Verhaltensweisen und Techniken steuern, wobei das oft unbewusst geschieht. Das gelingt  auch, wenn sie sehr große Herausforderungen zu bewältigen haben oder dabei schwere Rückschläge erleben, d. h., ihre Leistungsfähigkeit wird dabei nur wenig durch ihre Emotionen beeinträchtigt. Durch eine hohe Impulskontrolle haben solche Menschen meist eine klare Strategie, um Ziele zu erreichen, planen im Voraus, folgen nicht sofort neuen Impulsen und geben in der Regel seltener auf, wenn etwas nicht gut läuft. Sie bringen daher Dinge zu Ende und erleben darüber eine große Zufriedenheit.

    In einem Newsletter fand sich folgende Liste von Resilienzfaktoren:

    • Akzeptanz: Resiliente Menschen leugnen die Wirklichkeit und damit verbundene unangenehme Gefühle des Ärgers oder der Trauer nicht.
    • Selbstverantwortung: Menschen mit hoher Resilienz sehen sich selbst nicht als ein Opfer der Umstände, sondern übernehmen Verantwortung für ihr Handeln und ihr Leben.
    • Selbstwirksamkeit: Resiliente Menschen glauben daran, Einfluss auf ihr Leben zu haben und etwas an der Situation ändern zu können.
    • Optimismus: Menschen mit hoher Resilienz wissen, dass es schwere Zeiten im Leben gibt. Sie glauben aber daran, dass sich die Dinge auch wieder zum Positiven wenden.
    • Lösungsorientierung: Resiliente Menschen schauen in die Zukunft und passen sich den veränderten Bedingungen an. Sie ziehen die richtigen Schlüsse aus dem, was passiert ist, und lernen daraus. Wenn notwendig, suchen sie nach neuen Optionen, um glücklich zu sein.
    • Netzwerkorientierung: Resiliente Menschen sind bereit, Hilfe von außen anzunehmen, und bauen sich Freundschaften auf, die ihnen in schweren Zeiten Unterstützung bieten.

    Siehe auch Schutzfaktoren der Resilienz.

    Literatur

    Stangl, W. (2008). Säulen der Resilienz. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
    WWW: http://lexikon.stangl.eu/593/resilienz/ (08-08-11)
    Zeitzuleben-Newsletter vom 14. August 2016
    https://www.business-wissen.de/artikel/resilienzfaktoren-welche-eigenschaften-haben-resiliente-menschen/ (18-05-30)