Der Begriff Neue Medien wird vielfach verwendet, um die Abgrenzung zu tradierten Medien zu betonen, doch hat der Begriff eine gewisse Unschärfe und unterliegt einem fortlaufenden Bedeutungswandel. Zwar beruht der Begriff der digitalen Medien zumindest auf einem einheitlichen Format der Datenspeicherung und des Datenaustauschs, doch ist die Unterscheidung zwischen alten und neuen Medien überholt, da eine über zwanzig Jahre alte Technik wie das Internet nicht mehr als neu bezeichnet werden kann. Der digitale Code traf übrigens schon auf die ersten Taschenrechner zu.
Studien zeigen zwar, dass Lernen mit digitalen Medien durch vielfältige und auch spielerische Zugänge die Freude am Lernprozess als solchen fördern kann, und dass dadurch Lernen zunehmend als eigen- und selbstverantwortlicher Prozess erlebt werden kann, doch ist dabei zu fragen, ob diese Neuen Medien durch ihren alltäglichen Gebrauch nicht diesen Neuigkeitsaspekt verlieren. Digitale Medien tragen jedoch einen Aufforderungscharakter in sich, der traditionelle Lehr- und Lernformen in Frage stellt, bewirken jedoch nicht ursächlich Neuerungen, können bestenfalls solche unterstützen, sodass ein Kausalzusammenhang daraus nicht abgeleitet werden kann.