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Emotionale Reaktionen bei Filmen und Musik

    Menschen reagieren unterschiedlich auf Filme oder Musik: Wenn das Thema für den Betrachter oder die Betrachterin wichtig ist, wendet das Gehirn mehr Energie auf, um das Filmerlebnis zu verarbeiten, was in der Regel zu einer stärkeren emotionalen Reaktion führt. In der Neurowissenschaft spricht man in diesem Zusammenhang von einer „Top-Down-Steuerung“, bei der der Cortex den untergeordneten Arealen, die primär Emotionen verarbeiten, den Befehl gibt, mehr Verarbeitungsenergie für das Erlebnis aufzuwenden. Auch das Umfeld, die äußere Umgebung, spielt eine Rolle, denn Menschen werden von den Reaktionen anderer beeinflusst und reagieren emotional stärker, wenn sie zum Beispiel einen Film mit einem großen Publikum sehen, als wenn sie ihn alleine anschauen. Insgesamt reagieren Menschen mit einer sehr aggressiven und empathischen Persönlichkeit in jeder emotionalen Situation stärker, wobei diese Eigenschaften größtenteils genetisch bedingt sind. Die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu regulieren, ist weitgehend eine Funktion des präfrontalen Cortex, und wenn man zum Beispiel müde, hungrig, wütend, ängstlich oder in einem anderen energetisch intensiven inneren Zustand ist, lässt die Fähigkeit nach, die eigenen emotionalen Reaktionen zu kontrollieren.

    Auch junge Menschen haben oft weniger präfrontale Kontrolle und sind daher emotionaler, aber auch ältere Menschen über sechzig verlieren allmählich ihre präfrontale Kontrolle und werden daher wieder emotionaler. Auch ein hoher Östrogenspiegel erhöht emotionale Reaktionen, wobei der Östrogenspiegel bei Frauen naturgemäß höher ist als bei Männern. Die zentralen Komponenten dieser neurologischen Immersion sind zum einen die Aufmerksamkeit für das jeweilige Geschehen und zum anderen die emotionale Resonanz, die das Geschehen beim Betrachter auslöst, wobei Dopamin und Oxytocin zu einem schnellen Wechsel emotionaler Reaktionen führen, die sich unter anderem in Lachen, Weinen, Glucksen und Veränderungen der Atmung äußern. Die Immersion löst ein Wechselbad der Gefühle aus, das im realen Leben eher selten vorkommt.






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