Epigenetische Modifikationen sind von entscheidender Bedeutung für die Ausprägung menschlichen Verhaltens und wirken sich nicht nur auf die jeweilige Person, sondern auch auf deren Nachkommen über mehrere Generationen hinweg aus. Es existieren zahlreiche Belege dafür, dass familiäre epigenetische Veränderungen nicht nur das Verhalten einer Person, sondern auch das Verhalten ihrer Nachkommen beeinflussen können.
Im Verlauf der Zeit akkumulieren sich epigenetische Veränderungen, welche sowohl die äußere Erscheinung als auch die Gesundheit einer Person beeinflussen können. Erfahrungen hinterlassen bereits in der frühkindlichen Entwicklung Spuren auf der DNA, die sich kurz nach der Geburt manifestieren. Diese Spuren können sich wiederum auf das Verhalten der Nachkommen auswirken, sogar bis zur dritten Generation.
Frühkindliche Erfahrungen können das elterliche Verhalten beeinflussen und sich als Lesezeichen im Gedächtnis manifestieren, da sie sich an bestimmte DNA-Abschnitte binden. Diesbezüglich können die betreffenden Abschnitte effizienter abgelesen werden, was zu einer Optimierung des Informationsaustausches zwischen den Nervenzellen führt. Epigenetische Veränderungen können folglich nicht nur zu einer gesunden, sondern auch zu einer abnormen Gedächtnisverarbeitung beitragen.