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Erziehungsstile

    Kurt Lewin unterschied zwischen drei grundlegenden Erziehungsstilen, nämlich dem autoritären Erziehungsstil, dem demokratischen Erziehungsstil und dem Laissez-faire-Erziehungsstil.

    Der autoritäre Erziehungsstil ist ein Verhalten, bei dem der Erzieher die Autoritätsperson ist, wobei autoritär bedeutet: herrisch und befehlend. Der Erzieher hat die Aufsicht über das Kind, gibt Befehle und bestimmt, was das Kind tun und lassen soll, und handelt nicht persönlich, sondern eher distanziert. Durch die Autorität des Erziehers wird die Handlungsfreiheit und Kreativität des Kindes stark eingeschränkt. Oft orientieren sich die Kinder nur an dem, was ihnen gesagt wird, und tun nichts spontan oder aus eigener Initiative. Es kann auch vorkommen, dass Kinder, die in einem solchen Erziehungsstil aufwachsen, sich aggressiver verhalten und ihre eigene Person als positiver hervorheben, indem sie bewusst auf die Schwächen anderer Kinder hinweisen. In den meisten Fällen lernen die Kinder jedoch, sich diszipliniert zu verhalten, können sich besser an ihre Umwelt anpassen und bekommen klare Werte und Regeln vermittelt.

    Der demokratische Erziehungsstil steht im Gegensatz zum autoritären Erziehungsstil und wird daher oft auch als antiautoritär bezeichnet. Hier ist der Erzieher nicht die bestimmende Person, sondern bezieht das Kind in alle Entscheidungen mit ein. Ziel ist es, gemeinsam und offen mit dem Kind über zukünftige Aufgaben und Aktivitäten zu sprechen. Insbesondere werden die Ziele jeder Aktion besprochen, und die Kinder werden ermutigt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und neue Lösungen zu finden. Die ErzieherInnen begründen ihre Handlungen und Äußerungen, loben sachlich und kritisieren auch, wobei die Mitentscheidung vom jeweiligen Alter des Kindes abhängig gemacht wird. Kinder, die demokratisch erzogen werden, sind in den meisten Fällen sehr kreativ und können sich konstruktiv zu Themen äußern. Sie sind auch in der Lage, Probleme selbst zu lösen und eigenverantwortlich zu handeln. Sie haben in der Regel ein hohes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Ein Problem bei dieser Form der Erziehung kann sein, dass Kinder gerne über alles diskutieren, was den Eltern oft viel Geduld und Zeit abverlangt. Außerdem sind die Kinder möglicherweise nicht bereit, Regeln oder Grenzen im Alltag zu akzeptieren.

    Laissez-faire bedeutet so viel wie „lassen“, d.h. unter dieser Bedingung bleibt der Erzieher weitgehend zurückhaltend und passiv. Die Kinder können sich frei äußern, und die Aufgabe des Erziehers besteht darin, dem Kind Situationen und Materialien zur Verfügung zu stellen und bei Bedarf Hilfestellung zu geben. Sie neigen jedoch dazu, neutral und zurückhaltend zu sein, denn das Ziel ist es, das Kind Kind sein zu lassen. Einige Kinder, die mit diesem Erziehungsstil aufwachsen, wirken vielleicht etwas verloren, übernehmen aber allmählich eine produktive und aktive Rolle und steigern ihr Verantwortungsbewusstsein. Es gibt aber auch Kinder, die mit diesem Erziehungsstil überfordert sind und nicht positiv damit umgehen, sondern gelangweilt, frustriert oder gereizt reagieren.

    Diese drei Erziehungsstile treten im Grunde nie in Reinform auf, sondern es gibt immer Mischformen und Überschneidungen.






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