Zum Inhalt springen

Formen der Angst aus Sicht der Psychologie

    Es gibt verschiedene Formen der Angst, wobei aus Sicht der Psychologie das Gefühl der Angst grundsätzlich einmal neutral zu betrachten ist, denn es gibt Situationen, in denen die Angst durchaus angebracht ist, was dazu führt, dass die oder der Betroffene adäquat reagieren kann. Emotionen stehen Menschen manchmal im Weg, oftmals belasten sie Menschen oder geben ihnen Rätsel auf, doch prinzipiell haben Gefühle immer einen Sinn, was auch auf die Angst zutrifft. Ursprünglich hatte Angst vor allem eine Schutzfunktion und sollte den Menschen beim Überleben helfen, etwa um entweder bedrohliche Situationen zu vermeiden bzw. um das Vorausschauen zu erlernen. Generell zeigt Angst den Menschen, wer oder was ihnen besonders wichtig ist oder was ihre wunden Punkte sind, etwa Angst vor Krankheiten oder die Angst vor Zurückweisung. Dann kann eine Verarbeitung der Angst dazu führen, die eigene Wahrnehmung zu überdenken und vielleicht zum Schluss zu kommen, dass es vielleicht sinnvoll ist, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und etwas Neues auszuprobieren.

    Angst kann allerdings auch fehlleiten oder den Menschen im Weg stehen, d. h., sie wird hinderlich und manchmal sogar zerstörerisch. Diese Form der Angst lässt Menschen erstarren, sperrt sie in einen unsichtbaren Käfig, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint, d. h., diese Angst macht Menschen unfrei und hindert sie an ihrer Entwicklung. In solchen Fällen kann Angst zur Isolation führen, denn man fühlt sich allein gelassen und schließt sich von anderen Menschen ab. In nicht wenigen Fällen entwickelt diese Form der Angst eine gewisse Eigendynamik, die Gedanken und Vorstellungen immer mehr besetzt – in der Psychologie spricht man in diesem Fall davon, dass Angst selbstverstärkend wirkt, wobei schließlich nicht mehr die Auslöser der Angst im Vordergrund stehen, sondern die Angst vor der Angst selber. Das liegt daran, dass mit der Zeit die ursprünglichen Auslöser von Angst immer weniger greifbar werden und rational nicht mehr zu bewältigen sind. In vielen Fällen einer solchen toxische Angst ist es wichtig, rechtzeitig zu erkennen, ob man sich selber davon befreien kann oder professionelle Hilfe benötigt.

    Eine ausführliche Darstellung dieses Themas findet sich in den Arbeitsblättern „Grundformen der Angst“.