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Glanz und Glitzer

    Patrick et al. (2017) vermuten, dass die Vorliebe von Menschen für glänzende Oberflächen und glitzernde Gegenstände wie Diamanten, Edelmetalle oder auch nur Glitzer auf einem Urinstinkt für die Flüssigkeitsaufnahme gründet, denn glänzende Dinge beeinflussen die Wahrnehmung umso stärker, je durstiger Menschen sind. Coss et al. (2003) hatten bei Kleinkindern entdeckt, dass glänzende und reflektierende Oberflächen einen oralen Reflex auslösen. Säuglinge und Kleinkinder entwickeln offenbar schon früh die Fähigkeit, optische Hinweise auf Wasser zu erkennen, die eben durch Glanzlichter und Reflexionen gekennzeichnet sind. Man vermutet daher, dass es ein evolutionärer Vorteil gewesen sein könnte, Glitzerndes mit Wasser zu assoziieren. In der Vorliebe für glitzernde Edelsteine und glänzende Metalle, die zu allen Zeiten ein Zeichen für Reichtum und Macht waren, setzt sich dieser Effekt in der westlichen Kultur wohl fort, aber auch in anderen Kulturen wie bei den alten Ägyptern oder den Mayas findet man dieses Phänomen.

    Literatur

    Coss, Richard G., Ruff, Saralyn & Simms, Tara (2003). All That Glistens: II. The Effects of Reflective Surface Finishes on the Mouthing Activity of Infants and Toddlers. Ecological Psychology,15, 197-213.
    Patrick, Vanessa M., Atefi, Yashar & Hagtvedt, Henrik (2017). The allure of the hidden: How product unveiling confers value. International Journal of Research in Marketing, 34, 430-441.






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