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Grübeln statt Einschlafen

    Eine Magenverstimmung läßt sich viel leichter kurieren als eine geistige Überladung.
    Emmy Hennings

    Grübeln tritt bei manchen Menschen besonders häufig vor dem Einschlafen auf und dauert oft Stunden, bis sie endlich einschlafen, denn sie werden von nervenden und zermürbenden Gedankenschleifen in einer Art Gedankenkarussell wachgehalten und finden aus diesem nicht heraus. Im Grunde handelt es sich um eine wichtige Funktion des menschlichen Verstandes, denn der Verstand versucht prinzipiell immer, aus der Vergangenheit zu lernen, um weitere bedrohliche Situationen zu vermeiden, doch übertreibt er manchmal dabei, und es werden eher unbedeutende Situationen zu lebenswichtigen Szenarien aufgebauscht. Ein solches Grübeln ist für den Betreffenden nicht nur lästig, sondern kann sogar körperlich schaden, da negative Gedankenschleifen für unangenehme Gefühle und körperliche Reaktionen wie Unruhe und Schlaflosigkeit sorgen. Das Verlockende am Grübeln ist dabei, dass es kurzzeitige Linderung eines inneren Spannungszustands verspricht, denn man hat dabei das Gefühl, an einer Lösung zu arbeiten.
    Es gilt daher langfristig herauszufinden, woher diese persönliche Unzufriedenheiten kommen, und man versuchen zu lernen, besser mit den zugrundeliegenden Konflikten umzugehen, unangenehme Gefühle besser auszuhalten, sich neutraler oder wohlwollender mit sich selber auseinanderzusetzen und sich nicht so sehr von negativen Glaubenssätzen leiten zu lassen.


    Trick zum raschen Einschlafen:

    Ein Trick für amerikanische Soldaten, um rasch einschlafen zu können: Ausgangspunkt dafür ist die Annahme, dass wenn sich das Gesicht entspannt, man beinahe schon eingeschlafen ist. Diesen Ablauf muss man einige Zeit üben, aber dann sollte man innerhalb kurzer Zeit eingeschlafen sein. Die Methode: Die Augen schließen, dann die Augen, die Kiefer und die Zunge entspannen, danach mbewusst die Schultern und den Nacken entspannen, schließlich die Beine in der Reihenfolge Oberschenkel, Unterschenkel und Fuß, beginnend mit der rechten Seite, dann mit der linken abschließen. Um eventuell noch vorhandenen Gedanken zu stoppen, sollte man sich vorstellen, in einem dunklen Raum auf einem bequemen Sofa zu liegen. Bei einiger Übung sollte man dann innerhalb von wenigen Minuten einschlafen.


    Extratipp: Wer unter extremem Grübeln leidet, sodass er oder sie eine Beeinträchtigung im Alltag spürt, Dinge vernachlässigt und davon niedergeschlagen ist, sollte man sich professionelle Hilfe suchen. Kurzfristig gibt es die Methode des Grübelstopps, indem man sich ein innerliches Signal setzt, dieses Karussell zu unterbrechen. Vielleicht stellt man sich ein großes, schillerndes Stoppschild vor und versucht, sich danach thematisch anderen Gedanken zuzuwenden. Hilfreich kann es sein, einen Grübelstuhl festzulegen, also einen Platz in der Wohnung, wo man seinen grüblerischen Gedanken für eine festgelegte Zeit – vielleicht fünfzehn Minuten lang – freien Lauf lassen. Wenn man diesen Platz verlässt, sollte man die grüblerischen Gedanken dort für eine Weile zurücklassen. So ein Platz kann dabei vor allem helfen, das Grübeln aus dem Bett zu verbannen, wo die Gedanken den Betroffenen häufig den Schlaf rauben.
    Ein weiterer Ausweg aus einer Grübelspirale ist es, nicht zu versuchen, krampfhaft negative Gedanken zu vermeiden, sondern man kann Sorgenzeiten festlegen, in denen man sich ganz ausgiebig Sorgen machen darf. Man kann sich dabei einen Wecker stellen und festlegen, sich jeden Tag von 19 bis 19.10 Uhr Sorgen zu machen. Damit kann man Gedanken, die tagsüber natürlich auch außerhalb dieser Zeit auftauchen, möglichst wertfrei wahrnehmen, braucht aber dann nicht weiter auf sie einzugehen, denn schließlich kann man das ja in der geplanten Sorgenzeit tun. Dabei hilft es zusätzlich, diese Gedanken bildlich in ein Päckchen einzuschließen und erst wieder während der Sorgenzeit herauszuholen und aufzuschnüren.


    Literatur

    Stangl, W. (2019). Grübeln einmal anders. Werner Stangls Arbeitsblätter-News.
    WWW: http://arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/gruebeln-einmal-anders/ (2019-01-22)






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