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Händigkeit, Gene, Gehirn und Rückenmark

    Ocklenburg et al. (2017) haben in ihren Forschungen gezeigt, dass ob Menschen Rechts- oder Linkshänder werden, nicht das Gehirn sondern das Rückenmark bestimmt. Bisher ging man davon aus, dass Unterschiede in der Genaktivität der rechten und linken Gehirnhälfte für die Händigkeit eines Menschen verantwortlich sein könnten, doch eine Präferenz für Bewegungen der linken oder rechten Hand bildet sich schon im Mutterleib ab der achten Schwangerschaftswoche aus, denn ab der 13. Schwangerschaftswoche saugen ungeborene Kinder entweder bevorzugt am rechten oder am linken Daumen.

    Arm- oder Handbewegungen werden zwar später über den motorischen Cortex im Gehirn initiiert, d. h., er schickt ein entsprechendes Signal an das Rückenmark, das den Befehl in eine Bewegung umsetzt, doch die motorische Großhirnrinde ist allerdings nicht von Anfang an mit dem Rückenmark verbunden, doch schon bevor sich diese Verbindung ausbildet, sind Vorstufen der Händigkeit sichtbar, sodass die Ursache für die Rechts-links-Präferenz eher im Rückenmark als im Gehirn liegen müsste. Man fand deutliche Rechts-links-Unterschiede in der Genexpression im Rückenmark in der achten Schwangerschaftwoche, und zwar in genau den Rückenmarkssegementen, die Bewegungen der Arme und Beine steuern.

    Literatur

    Ocklenburg, Sebastian, Schmitz, Judith, Moinfar, Zahra, Moser, Dirk, Klose, Rena, Lor, Stephanie, Kunz, Georg, Tegenthoff, Martin, Faustmann, Pedro, Francks, Clyde, Epplen, Jörg T, Kumsta, Robert & Güntürkün, Onur (2017). Epigenetic regulation of lateralized fetal spinal gene expression underlies hemispheric asymmetries. eLife, 6, doi:10.7554/eLife.22784.
    https://lexikon.stangl.eu/19401/haendigkeit/ (18-12-12)
    https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEHIRN/Gehirn-Haendigkeit.shtml (18-12-12)






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