Attraktivität gilt schon lange als Katalysator für Erfolg, und zwar sowohl im Berufsleben als auch in der Ausbildung. Adamopoulou & Kaya (2024) haben den Einfluss der eigenen Attraktivität und der Attraktivität von Gleichaltrigen auf verschiedene Messgrößen der schulischen Leistung untersucht. Anhand von Daten aus der National Longitudinal Survey of Adolescent Health konzentrierten sie sich auf High-School-Schüler in den Vereinigten Staaten und nutzen zufällige Schwankungen innerhalb von Schulen über Kohorten hinweg in Bezug auf die vom Interviewer bewertete körperliche und persönliche Attraktivität der Jugendlichen.
Die Untersuchung zeigte, dass männliche Schüler schlechtere Noten erhalten, wenn ihre Peergroup attraktiver ist, denn dies führt zu einem geschwächten Selbstbewusstsein, besonders wenn die Jungen körperlich noch nicht so weit entwickelt waren wie ihre Mitschüler, was sich wiederum negativ auf ihre schulischen Leistungen auswirkte. Bei Jungen spielten dabei sowohl charakterliche als auch körperliche Attraktivität eine Rolle, wobei attraktive männliche Schüler tendenziell bessere Leistungen vorwiesen.
Interessanterweise zeigt sich bei weiblichen Schülerinnen ein anderes Bild: Bei ihnen hatte die Attraktivität der Peers keinen Einfluss auf die schulischen Leistungen. Stattdessen korrelierte bei Mädchen die charakterliche Attraktivität, also wie sympathisch sie wahrgenommen werden, mit besseren Noten. Bei Jungen spielten sowohl charakterliche als auch körperliche Attraktivität eine Rolle, wobei attraktive männliche Schüler tendenziell bessere Leistungen haten.
Offenbar verbesserte bei Mädchen nur die eigene persönliche Attraktivität die schulischen Leistungen, bei Jungen hingegen wirkten sich sowohl die eigene körperliche als auch die persönliche Attraktivität positiv auf die Leistungen aus, und auch die Eigenschaften der Gleichaltrigen spielten eine Rolle. Ein Anstieg des Anteils körperlich attraktiver Gleichaltriger in der Highschool verringerte hingegen die schulischen Leistungen der Jungen in späteren Jahren. Die Forscher konnten auch zeigen, dass dieser Effekt von körperlich weniger reifen Jungen ausgeht und durch eine Abnahme des Selbstbewusstseins bewirkt wird.
Literatur
Adamopoulou, Effrosyni & Kaya, Ezgi (2024). Beautiful inside and out: Peer characteristics and academic performance. Journal of Economic Behavior & Organization, 217, 507-532.