Manche Menschen fühlen plötzlich, dass sie hinter ihrem Rücken angestarrt werden, wobei sich die Nackenhaare sträuben, man förmlich spürt, wie sich der Blick eines Menschen in den Rücken bohrt. Dabei handelt es sich aber nicht um den siebten Sinn, sondern um eine Sinnestäuschung. Das menschliche Gehirn hat zwar rezeptive Funktionen, es hat aber auch Funktionen, um unsere Realität zu konstruieren, d. h., wenn das Gehirn die vermeintliche Wahrnehmung generiert, dass man im Rücken angeschaut wird, glaubt man das auch. Das Gehirn sucht in diesem Fall nach Anhaltpunkten, die sowohl dafür als auch dagegen sprechen. Findet das Gehirn nun hinreichend Beweise dafür, ist man dann felsenfest davon überzeugt, dass man gerade angestarrt wird. Wenn man sich also umdreht und jemanden sieht, bestätigt diese Wahrnehmung die vom Gehirn aufgestellt Theorie, dass man schon vorher beobachtet worden war. Allerdings kann es auch einfach sein, dass der Anstarrer oder die Anstarren gerade in dem Augenblick herschaut, weil man sich gerade zu ihm umgedreht hat.