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Küchenpsychologie auf dem Prüfstand

    Midlife-Crisis ist wie die Pubertät, nur ohne Happy End.
    Paul Panzer

    *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Die Berliner Psychologin Ulrike Scheuermann hat einige Weisheiten der Küchenpsychologie auf den Prüfstand gestellt, denn pseudopsychologische Vorurteile sind zwar beliebt, aber oft irreführend und nicht immer harmlos. Doch nicht in allem, was nach Psychologie klingt, ist auch Psychologie drin, denn oft genug täuschen ungeprüftes pseudopsychologisches Wissen, das man etwa im Internet aufschnappt bzw. auch die individuellen persönlichen Erfahrungen, die man dann gerne verallgemeinert. Während in anderen wissenschaftlichen Disziplinen wie Chemie, Archäologie, Biologie oder Physik die Menschen gerne zugeben, dass sie sich nicht auskennen, ist es mit der Psychologie – und übrigens auch bei der Pädagogik – anders, denn im Alltag macht jeder seine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen mit psychologischen Fragestellungen, zieht daraus seine Schlüsse und redet mit. Auch findet man viele populäre Irrtümer und psychologisch klingende Tipps in Zeitschriften und Büchern, von Ratgebern und Gurus, von denen viele wiederum jeglicher wissenschaftliche Grundlage entbehren. Erst eine sorgfältige wissenschaftliche Untersuchung ermöglicht verallgemeinerbare Aussagen, die nicht nur für den Einzelfall, sondern auf viele Menschen zutreffen, denn erst dann bewegt man sich im Fachgebiet der Psychologie.

    So sind viele davon überzeugt, dass Menschen im Alter zwischen 40 bis 50 beginnen, eine Midlife-Crisis, zu entwickeln, die zu depressiven Verstimmungen, Sinnkrisen oder auch Seitensprüngen führt. Aus wissenschaftlicher Sicht jedoch gibt es in der Mitte des Lebens kein bisschen mehr Krise als in anderen Lebensphasen, wobei der Einzelfall natürlich wie immer anders aussehen kann.

    Die Alltagspsychologie behauptet auch, dass der Platz unter den Geschwistern – also die Geschwisterposition – die Persönlichkeit prägt, wobei Einzelkinder, Jüngste und Älteste jeweils typische Persönlichkeitsmerkmale haben sollen, etwa dass geschwisterlose Kinder verwöhnt sind, alles für sich haben wollen und außerdem immer im Mittelpunkt stehen möchten. Die Ältesten hingegen übernehmen mehr Verantwortung als die Jüngeren und die mittleren Geschwister, die Sandwichkinder, sind unausgeglichen und launischer. Jedoch sind alle diese Annahmen, die immer noch kursieren, falsch, denn die Auswertung von über tausend Studien zu diesen Fragen hat gezeigt, dass die Geschwisterposition keinerlei Schlüsse auf die Persönlichkeit zulässt. Auch hier spielen den Menschen Einzelbeobachtungen einen Streich, und Menschen neigen dann dazu, solche Beobachtungen zu verallgemeinern. Wesentlich mehr Einfluss haben hingegen die Einstellungen und Erwartungen der Eltern an ihre jeweiligen Kinder.
    Zur Geschwisterposition siehe dazu die Psychologie der Kindheit.

    Literatur

    https://www.t-online.de/gesundheit/id_88216504/populaere-weisheiten-der-psychologie-und-ob-sie-stimmen.html (20-07-12)






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