Lange ist bekannt, dass Musik die Stimmung beeinflussen kann – eine Tatsache, die zahlreiche Studien belegen. Interessanterweise erweist sich klassische Musik auch als vielversprechende, leicht zugängliche Behandlungsmethode für schwere Depressionen. Eine Untersuchung von Xin Lv et al. (2024) hatte zum Ziel, die neuronalen Mechanismen dahinter genauer zu verstehen. Studienteilnehmer waren Menschen mit therapieresistenten Depressionen, bei denen bereits eine Hirnschrittmacher-Therapie durchgeführt worden war. Durch die vorhandenen Elektroden konnten die Forscher die Hirnaktivität in verschiedenen Regionen detailliert messen.
Die Studie zeigte, dass Musik eine stimmungsaufhellende Wirkung hat, indem sie die Gehirnaktivität in zwei wichtigen Regionen synchronisiert: dem Hörzentrum, das akustische Reize verarbeitet, und dem Belohnungssystem, das für positive Emotionen wie Freude und Glück verantwortlich ist. Interessanterweise war der antidepressive Effekt bei Teilnehmern, die Musik besonders schätzen, stärker ausgeprägt, da hier eine deutlichere Synchronisation der Hirnströme zu beobachten war.
Literatur
Lv, Xin, Wang, Yuhan, Zhang, Yingying, Ma, Shuo, Liu, Jie, Ye, Kuanghao, Wu, Yunhao, Voon, Valerie & Sun, Bomin (). Auditory entrainment coordinates cortical-BNST-NAc triple time locking to alleviate the depressive disorder. Cell Reports, doi:10.1016/j.celrep.2024.114474.