In der Serie geht es um eine Schülerin, die sich das Leben nimmt, wobei Netflix dabei den Suizid der Hauptfigur besonders dramatisch inszeniert hatte und die für Medien geltenden Leitlinien zur angemessenen Darstellung dieses Themas nach Meinung von Experten missachtet hatte. Solche eine Darstellung kann für Menschen traumatisch sein, die bereits einen Suizidversuch hinter sich haben bzw. zeigt in manchen Fällen direkt den Weg zum Suizid.
Netflix hat 2019 die besonders kontroverse Szene aus der ersten Staffel der Serie entfernt, in der der Suizid der Protagonistin gezeigt wird. Bei der Vorbereitung auf den Start der dritten Staffel habe man die Debatte über die Serie aufmerksam verfolgt. Basierend auf Ratschlägen von medizinischen Fachleuten wurde entschieden, die Szene zu bearbeiten, in der sich das Mädchen das Leben nimmt, teilte Netflix via Twitter mit. In der bearbeiteten Fassung ist Hannah zu sehen, wie sie in den Spiegel schaut, ehe die Reaktion ihrer Eltern auf die Geschehnisse zu sehen ist (Die Presse vom 16. Juli 2019).
Literatur
Bridge, Jeffrey A., Greenhouse, Joel B., Ruch, Donna, Stevens, Jack, Ackerman, John, Sheftall, Arielle H., Horowitz, Lisa M., Kelleher, Kelly J. & Campo, John V. (2019). Association Between the Release of Netflix’s 13 Reasons Why and Suicide Rates in the United States: An Interrupted Times Series Analysis. Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry, doi: 10.1016/j.jaac.2019.04.020.
Campo, John V. & Bridge, Jeffrey A. (2018). Exploring the Impact of 13 Reasons Why: Looking for Light Amidst the Heat. Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry, 57, 547-549.
Sonneck G. (2000). Krisenintervention und Suizidverhütung. Wien:UTB Facultas.
Stangl, W. (2019). Stichwort: ‚Werther-Effekt‘. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: https://lexikon.stangl.eu/10101/werther-effekt/ (2019-05-02)