Der Prozess des Schließens neuer Freundschaften sowie der Aufrechterhaltung bereits bestehender Freundschaften erweist sich für Erwachsene als deutlich herausfordernder. Diese Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass sich die individuellen Lebensstile und Prioritäten in dieser Lebensphase signifikant verändern. Die Fokussierung auf die Bereiche Beruf, Partnerschaft und Familiengründung führt bei vielen Menschen dazu, dass ihnen weniger Zeit und Energie für Freundschaften zur Verfügung steht. Des Weiteren sind Umzüge in andere Städte oder Regionen zu beobachten, welche eine Trennung von den bisherigen sozialen Netzwerken zur Folge haben.
Im Erwachsenenalter sind die natürlichen Bedingungen, die im Kindes- und Jugendalter das Entstehen von Freundschaften begünstigten, häufig nicht gegeben. In der Kindheit und Jugend sind regelmäßige gemeinsame Aktivitäten in der Schule, im Sportverein oder in der Nachbarschaft üblich, wodurch ein ständiger Kontakt und eine gewisse Verbundenheit unter den Beteiligten entsteht. Als Erwachsene müssen wir daher selbst aktiv werden, um neue Kontakte zu knüpfen. Dies kann beispielsweise durch den Beitritt zu einem Hobbyclub, das Engagement in Vereinen oder die Teilnahme an Kursen erfolgen.
Es besteht jedoch die Annahme, dass die Möglichkeiten, im Erwachsenenalter neue Freundschaften zu knüpfen, von vielen Menschen unterschätzt werden. Die Furcht vor Zurückweisung führt dazu, dass es an der nötigen Initiative mangelt, um neue Kontakte zu knüpfen und sich in neue Bekanntschaften zu begeben. Es ist von entscheidender Bedeutung, Geduld und Ausdauer zu zeigen und sich nicht von den ersten Rückschlägen entmutigen zu lassen. Es ist zu beachten, dass es mitunter mehrere Anläufe bedarf, bis sich eine tiefere Verbindung entwickelt.
Letztendlich ist die Qualität der Freundschaften von entscheidender Bedeutung, nicht die Quantität. Es empfiehlt sich, den Fokus auf wenige, dafür aber sehr enge und vertrauensvolle Beziehungen zu legen, anstatt sich auf eine Vielzahl an oberflächlichen Kontakten zu verlassen. Diese wertvollen Freundschaften können in schwierigen Lebensphasen als Stütze dienen und das Wohlbefinden nachhaltig stärken.