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Neue sozialwissenschaftliche Impulse für Schulforschung, Schulentwicklung und Lehrerbildung

    Call for Papers

    Ort: Universität Wien. Termin: 17./18 3. 2011

    Diese Tagung zielt darauf, (1) neue sozialwissenschaftliche Theorieansätze für Schulforschung, Schulentwicklung und Lehrer/innenbildung fruchtbar zu machen, um (2) ein tieferes Verständnis der sozialen Mechanismen des Schulsystems und seiner Reformen zu erzeugen. Dabei sollen (3) theoretische Konzepte mit empirischen Projekten der Schul(entwicklungs)forschung und mit Lehrerbildungskonzepten ins Gespräch gebracht werden. Damit reagiert die Tagung auf zwei Bedarfslagen:

    (1) Durch die Umwandlung der pädagogischen Akademien in pädagogische Hochschulen sind die Ansprü che an das professionelle Niveau der Lehrerbildung in Österreich gestiegen. Inhalte einer aufgewerteten Lehrerbildung sollten wissenschaftliche Perspektiven sein, die den zukünftigen Lehrer/innen erlauben,
    (a) typische Muster von Auseinandersetzungen in und um Schul(system)entwicklung zu erkennen und zu bearbeiten – ob im Unterricht, im Kollegium, in Schulentwicklungsprozessen, in regionaler oder transnationalerSchulpolitik;
    (b) gesellschaftliche Bedingungen von Bildung und Erziehung zu berücksichtigen, um dann kollektiv gestaltend darauf reagieren zu können. Gemeint sind hier etwa die Ursachen veränderten Schüler/innen(lern)verhaltens, veränderte gesellschaftliche Anforderungen an Lehrer/innenarbeit und Veränderungen am kulturellen Wertehorizont.
    (2) Mit dem Hereinholen sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse in die Schul(entwicklungs)forschung soll ein Gegengewicht zur managerialistischen und empirisch-statistischen Schlagseite der Bildungsforschung gelegt werden. Schulentwickung und Schulsystemerneuerung müssen durch qualitative Forschung reflektiert wer den (statt auf unevaluierte managerialistische Konzepte zu bauen); es muss mit theoretischen Mitteln er klärt werden, unter welchen Bedingungen sie welchen Verlauf nehmen – denn nur auf Basis solcher Erklä rungen (und nicht mit rein statistischen „Evidenzbasierungen“) wird man Hinweise bekommen, wie eine tief greifende und wirksame Umgestaltung von Schulsystemen gelingen kann, die kollektiv akzeptiert wird. Wir laden Sie herzlich ein, Ihr Projekt aus Schul(system)forschung, Schulentwicklung und Lehrerbil dung auf dieser Tagung vorzustellen und unter theoretischen Gesichtspunkten zu diskutieren.
    Sie können aus acht sozialwissenschaftlichen Theorieansätzen, die auf der Tagung und hier in den unten ste henden Abstracts vorgestellt werden, wählen. Einige davon sind in Schulforschung und Lehrerbildung noch unbekannt. Andere sind in letzter Zeit so weiterentwickelt worden, dass sie neue interessante Einsichten be reit halten. Wählen Sie bitte eine Theorie aus, deren Perspektive Ihr Projekt am meisten bereichern könnte (siehe An meldung).

    Wir ordnen Ihr Projekt – sofern es akzeptiert wird – dann in jedem Fall der von Ihnen gewünsch ten Theorie zu, sodass Sie es unter der Perspektive dieser Theorie intensiv diskutieren können. Erwünscht sind alle Arten von wissenschaftlichen Projekten, die Schulforschung, Schulentwicklung und Lehrerbildung betreffen. Bitte senden Sie Ihren Beitragsvorschlag bis zum 30.10.2010 an roman.langer@jku.at, micha el.sertl@phwien.ac.at und marie-louise.zeiler@univie.ac.at. Nutzen Sie bitte das anhängende Anmeldungs formular. Die Teilnahmegebühr beträgt € 60,00. Für Mitglieder der ÖFEB, ÖGS, DGfE, DGS, SGS oder SGBF gilt eine reduzierte Gebühr von € 40,00.
    Zur Arbeitsweise der Tagung. Die Projekte aus Schulforschung, Schulentwicklung und Lehrerbildung, die auf diesen Call reagieren, werden der von ihnen gewünschten Theorie zugeordnet.
    Auf der Basis dieser Zuordnungen werden wir dann die inhaltliche Gliederung und den genauen Ablauf der Tagung planen. Dabei werden Themenblöcke gebildet: Voraussichtlich werden immer zwei Theorien nacheinander mit Vorträgen vorgestellt (pro Vortrag 40 Min. inklusive Diskussion). Anschließend stellen sich die Projekte, die sich diesen Theorien zugeordnet haben, kurz vor und können mit den Vertreter/innen des gewählten Theorieansatzes ihr Projekt diskutieren (15 Min. Vorstellung und 30 Min. Diskussion pro Projekt). Im Laufe der Tagung werden auf diese Weise acht Themenblöcke abgearbeitet. Am Ende der Tagung werden in einem Ausblick weitere Aktivitäten geplant.
    Das Organisationsteam
    Roman Langer, Johannes-Kepler-Universität Linz, Institut für Pädagogik und Psychologie, ÖFEB-Sektion Schulforschung und Schulentwicklung
    Angelika Paseka, Universität Hamburg, Fachbereich Erziehungswissenschaft, ÖFEB-Sektion Lehrerbildung
    Elfriede Schmidinger, Linz, ÖFEB-Sektion Schulforschung und Schulentwicklung
    Ilse Schrittesser, Universität Wien, Institut für Bildungswissenschaft, ÖFEB-Sektion Lehrerbildung
    Michael Sertl, Pädagogische Hochschule Wien, ÖGS-Sektion Bildungssoziologie






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