Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zu Hause behindert weiterhin die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz. Wie lassen sich die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Hausarbeit, die Kinder bei ihren Eltern beobachten, auf die Vorstellungen der Kinder von ihrer zukünftigen Rolle übertragen? In einer Studie haben Croft et al. (2014) untersucht, wie das Verhalten und die impliziten Assoziationen der Eltern in Bezug auf die häusliche Rolle, die über ihre expliziten Überzeugungen hinausgehen, die Zukunftswünsche ihrer Kinder vorhersagen.
Die Daten von 326 Kindern im Alter von 7 bis 13 Jahren zeigten, dass die expliziten Überzeugungen der Mütter über die häuslichen Geschlechterrollen die Überzeugungen ihrer Kinder vorhersagten. Wenn die Väter eine egalitärere Aufteilung der häuslichen Arbeit praktizierten oder befürworteten, bekundeten insbesondere ihre Töchter ein größeres Interesse daran, außer Haus zu arbeiten und einen weniger stereotypen Beruf auszuüben. Auch die impliziten Geschlechterrollenassoziationen der Väter sagten in deutlicher Weise die beruflichen Präferenzen der Töchter nicht aber die der Söhne voraus.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine ausgewogenere Aufteilung der Haushaltsarbeit zwischen den Eltern eine größere Gleichberechtigung der Arbeitskräfte in künftigen Generationen fördern könnte.
Literatur
Croft, Alyssa, Schmader, Toni, Block, Katharina & Baron, Andrew (2014). The Second Shift Reflected in the Second Generation: Do Parents‘ Gender Roles at Home Predict Children’s Aspirations?Psychological science, 25, doi: 10.1177/0956797614533968.