Gute Leistungen in der Schule erfordern ein ganzes Bündel an Kompetenzen, die zum Teil erlernbar bzw. förderbar sind wie Fleiß oder kognitive und soziale Fähigkeiten. Der wesentliche Faktor Intelligenz ist hingegen nur in geringem Maße zu beeinflussen. Eine neuere Studie (Lechner et al., 2019) zeigt, dass SchülerInnen die höchsten Lernerfolge dann erzielen, wenn sie sowohl intelligent als auch interessiert sind, d. h., Intelligenz und Interesse befruchten einander. Dabei erzielen jene SchülerInnen die besten Lernerfolge, die besonders intelligent sind, aber auch diejenigen, die besonders interessiert sind. Eindeutig die stärksten Zuwächse in einem Fach erzielen jedoch SchülerInnen, die sowohl eine hohe Intelligenz als auch ein hohes Interesse an dem Fach mitbringen. Von einem hohen Interesse profitieren demnach vor allem intelligentere Schüler, denn ihnen fällt es offenbar leichter, ihr Interesse auch in Lernzuwächse umzusetzen. Hohe Intelligenz kann mangelndes Interesse daher zwar nicht völlig kompensieren, doch im Gegensatz zur Intelligenz ist zumindest das Interesse an einem Fach in gewissem Umfang erlernbar und förderbar.
Literatur
Lechner, Clemens M., Miyamoto, Ai & Knopf, Thomas (2019). Should students be smart, curious, or both? Fluid intelligence, openness, and interest co-shape the acquisition of reading and math competence. Intelligence, 76, doi:10.1016/j.intell.2019.101378.
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0160289619300157 (19-09-15)