Lawrence Rajendran von der Universität Zürich bietet mir Science Matters eine neue Publikationsplattform für wissenschaftliche Ergebnisse, wobei Matters eine Kampfansage an die dominanten Wissenschaftsverlage wie Elsevier, Wiley oder Springer, aber auch an das wissenschaftliche Publikationssystem per se, in dem Science und Nature eine Hauptrolle spielen, darstellt. Heute kann man in einem der hoch angesehenen Journals wie «Science» oder «Nature» nur dann veröffentlichen, wenn man eine Fragestellung von allen Seiten beleuchtet. Dabei bilden seiner Meinung nach gerade Einzelbefunde und Beobachtungen die Grundpfeiler der Wissenschaft.
Zu dieser Open Access-Zeitschrift haben Forschende auf der ganzen Welt freien Zugang zu den dort publizierten Beobachtungen und Studien. Die Hürden für eine Publikation bei Matters sind bewusst tief angesetzt, denn eine einzelne interessante Beobachtung reicht, dennoch durchlaufen alle eingereichten Arbeiten einen Peer Review-Prozess, wobei dieser Prozess bei Matters nur zwei bis drei Wochen dauert. Derzeit ist Matters auf Artikel aus der Chemie, der Biologie und der Medizin beschränkt, Physik, Ökonomie und Psychologie sind in Planung. Einzelne bestätigende, ergänzende, weiterführende Artikel zum gleichen Forschungsthema werden dabei untereinander verlinkt und sollen einen Cluster bilden.
Ein halbes Jahr nach der Lancierung der Website finden sich darauf knapp fünfzig Artikel.
Link: https://www.sciencematters.io/ (16-08-11)
Quelle: Tages Anzeiger vom 15. August 2016