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Sensible Phasen bei der Gehirnentwicklung

    Bei einer Untersuchung fertigte man regelmäßig Gehirn-Scans von Kindern von der Vorschule bis zu frühen Jugend an. Dabei zeigte sich, dass diejenigen Kinder einen stärkeren Anstieg des Volumens des Hippocampus aufwiesen, deren Mütter sie insbesondere in den Vorschuljahren unterstützt und gefördert hatten. Dieser Bereich des Gehirns ist entscheidend für das Lernen, das Gedächtnis und die Gefühlskontrolle. Im Gegensatz dazu erschien der Hippocampus kleiner bei Jugendlichen, deren Mütter während der Vorschulzeit weniger unterstützend waren, selbst wenn ihnen ihre Mütter in der Grundschule oder Mittelstufe mehr Unterstützung zukommen ließen. Mütter, die ihre Kinder im Vorschulalter unterstützen, fördern also offensichtlich das Gehirnwachstum vor allem in jenen Bereichen, die mit für Lernen, Gedächtnis und Stressreaktionen verantwortlich sind, während sich dies bei Kindern, die erst in der Grundschulzeit mehr Aufmerksamkeit erhielten, weniger stark auf die Gehirnentwicklung auswirkt. Dabei verdoppelte sich das Wachstum des Hippocampus bei Kindern, die durch ihr Mütter überdurchschnittlich stark angeregt wurden, im Vergleich zu Kindern, die nur mäßig unterstützt wurden. Vermutlich gibt es eine sensible Phase, in der das Gehirn stärker auf mütterliche Unterstützung reagiert, d. h., das Gehirn ist in diesen jungen Jahren noch formbarer als bei älteren Kindern, sodass es wichtig scheint, dass Kinder in dieser Zeit eine besondere Unterstützung und Pflege erhalten.

    Literatur

    Luby, Joan L.,  Belden, Andy, Harms, Michael P., Tillma, Rebecca & Barch, Deanna M. (2016). Preschool is a sensitive period for the influence of maternal support on the trajectory of hippocampal development. Proceedings of the National Academy of Sciences, 113, 5742-5747.