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Soll man sich dem Sprachstil seines Gegenübers anpassen?

    Die gewählte Sprache sagt viel aus über die Vorlieben des Sprechers und seine Art zu denken aus, d. h., Menschen können z. B. sachlich, emotionsbezogen oder meinungsbezogen reden und leichter mit anderen kommunizieren, wenn sie von den anderen in ihrem bevorzugten Sprach- und Denkstil angesprochen werden.

    • Wer sachlich spricht und für Sachargumente zugänglich ist, sagt gern „Im Bericht steht…“ oder „Tatsache ist…“ Außerdem nennen sachlich orientierte Menschen gern Fakten und Zahlen und fragen andere auch immer als erstes danach. Wer sachlich denkt, redet oft knapp und ohne viele emotionale Äußerungen. Dies gilt im Beruf ebenso wie privat.
    • Wer emotional spricht und für Emotionen zugänglich ist, sagt gern „Ich habe das Gefühl…“ oder „Damit fühle ich mich nicht wohl…“ Außerdem benennen emotional orientierte Menschen gern eigene Gefühle, bewerten das Gesagte emotional und neigen häufiger zu blumiger oder dramatischer Sprache. Auch diese Art zu sprechen findet man sowohl privat als auch im Beruf.
    • Wer sich an Meinungen orientiert, sagt häufig „Meiner Meinung nach…“ oder „Ich bin der Ansicht…“ oder auch „Ich möchte Ihren Standpunkt dazu hören.“ Diesen Menschen ist es immer auch wichtig, dass andere Position beziehen bzw. überhaupt eine solche haben. Oft überfallen diese Menschen andere mit ihrer Position und wollen damit vielleicht den anderen aus der Reserve locken.

    Man kann alsoin Gesprächen, insbesondere in Verhandlungen versuchen, den Sprachstil seines Gegenübers zu erkennen und dann auf den dessen Kommunikationsstil eingehen. Natürlich kommt man mit dieser Technik oft auch an Grenzen, denn immer, wenn bei einem Gegenüber ein bestimmter Denk- und Sprachstil sehr stark ausgeprägt ist, ist es eher ratsam, das zwar zu erkennen, aber dann eher auf eine sachliche Ebene einzulenken. Vor allem mit dogmatischen Meinungstypen und überzeugten Emotionsmenschen kann man in den meisten Feldern nur dann gut auskommen, wenn man gemeinsam eine sachbezogene Ebene findet.

    Das Eingehen auf den anderen kann auch deshalb hilfreich sein kann, da man damit eigenen den eigenen bevorzugten Denkstil verlassen muss, doch sollte man es dabei auch nicht übertreiben, sondern im Grunde seinem eigenen Sprachstil treu bleiben.






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