Die menschliche Kommunikation basiert auf Sprache, welche die Übertragung von Ideen, Gefühlen und Informationen zwischen Individuen ermöglicht. Eine erfolgreiche Kommunikation setzt jedoch voraus, dass die Gesprächspartner eine gemeinsame Vereinbarung über die Bedeutung von Wörtern im jeweiligen Kontext haben. So kann das Wort „Erkältung“ beispielsweise je nach Zusammenhang die körperliche Temperatur eines Menschen, ein Persönlichkeitsmerkmal oder eine Virusinfektion beschreiben. Diese kontextuelle Bedeutung von Sprache manifestiert sich in einem gemeinsamen Verständnisraum zwischen Menschen, die dieselbe Sprache sprechen.
Wörter absorbieren temporäre, vereinbarte Bedeutungen, die für ihren spezifischen Verwendungskontext gültig sind. Ohne eine solche gemeinsame Übereinkunft wäre es für Fremde unmöglich, sich gegenseitig zu verstehen. Dies lässt sich anhand des Begriffs „Kälte“ veranschaulichen. Ein Sprecher kann erst dann nachvollziehen, ob „Kälte“ im Satz „Du bist so kalt wie Eis“ auf ein Persönlichkeitsmerkmal oder eine physische Temperatur Bezug nimmt, wenn er den Gesprächskontext kennt und interpretieren kann.
Sprache ist also ein dynamisches System, das durch ständige Aushandlung und Vereinbarung der Bedeutungen von Wörtern zwischen Kommunikationspartnern lebt. Nur so können Missverständnisse vermieden und eine effektive Verständigung erreicht werden. Dabei spielen neben dem reinen Wortschatz auch Faktoren wie Tonfall, Mimik, Gestik und der kulturelle Hintergrund der Beteiligten eine wichtige Rolle. Sprache ist somit ein komplexes Phänomen, das weit über die bloße Übertragung von Informationen hinausgeht und tief in die Struktur menschlicher Interaktion und Beziehungsgestaltung eingebettet ist.