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Studieren, aber was? Test gibt Aufschluss

    LINZ. Ein gelbes Schild nahe dem Uni-Teich weist den Weg: „Studienberatungstests 2008“. Fünfhundert Maturanten haben in den vergangenen Tagen an der Johannes Kepler Universität ihre Interessen und Fähigkeiten testen lassen.

    Nach und nach leert sich gestern Mittag der Hörsaal 1 der Kepler-Uni. Heraus kommen keine Studenten, sondern 88 Schüler, denen in den nächsten Monaten die Matura, im Oktober möglicherweise ihr Studienbeginn bevorsteht. Steven, Lisa und Johann warten am Gang auf ihre Freunde. Dass der Test anstrengend war, darüber sind sie sich einig. „Ich hatte gestern keine Zeit, deswegen habe ich heute beim Beratungstest für die Studienrichtung Wirtschaftswissenschaften mitgemacht“, sagt die 18-jährige Lisa. Nachsatz: „Aber ich habe schon vorher gewusst, dass ich für ein WiWi-Studium absolut ungeeignet bin. Ich werde Rechtswissenschaften studieren.“

    Weniger Studienabbrüche

    Getestet wurden die Maturanten beim gestrigen Studienberatungstag auf ihre Fähigkeiten und Interessen für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium. Andere Fächer wurden Montag bis Mittwoch angeboten. Über 10.000 Beratungen dieser Art führte die Kepler-Universität in den letzten 17 Jahren durch. Um ein Drittel weniger Studierende brechen ihr Studium nach einer solchen Beratung ab oder wechseln in eine andere Studienrichtung, besagt eine Publikation des Wissenschaftsministeriums. „Nur wer interessenbedingt studiert, wird auf Dauer mit seinem Studium zufrieden sein“, sagt Organisator Christian Bergmann vom Institut für Pädagogik und Psychologie.

    Zehnseitiges Feedback

    Dort werden bis Ende März auch die Fragebögen ausgewertet. Jeder Teilnehmer erhält ein zehnseitiges Feedback. „Darin steht nicht, was sie studieren sollen. Es geht darum, dass angehende Studierende besser über sich Bescheid wissen und ihre Fähigkeiten einschätzen können“, sagt Bergmann.

    Wie Steven, Lisa und Johann stehen auch Anja, Iris und Niki vor dem Hörsaal. „Wir brauchen jetzt vor allem eines: Kaffee“, sagt der 18-jährige Niki. Alle drei besuchen die Maturaklasse der HAK Traun. Was nachher kommt, ist noch ungewiss, „aber wahrscheinlich eine Fachhochschule“, so Anja und Niki. „Es kommt auch darauf an, was beim Test heute herauskommt“, sagt Anja. Eine Einstellung, die sie mit der 18-jährigen Sandra teilt: „Wenn sich herausstellt, dass ich für WiWi nicht geeignet bin, werde ich nicht studieren. Wahrscheinlich beginne ich dann zu arbeiten.“

    Quelle: OÖnachrichten vom 15.02.2008






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