Die These „Regression ist der Verrat am Möglichen“ wurde von dem deutschen Philosophen Theodor W. Adorno, einem prominenten Vertreter der Frankfurter Schule und der kritischen Theorie, aufgestellt. Adorno befasste sich intensiv mit gesellschaftlichen Entwicklungen, Fortschritt und dem Phänomen der Regression. Im Unterschied zur „Nostalgie“ bzw. dem „Rückgriff auf Hergebrachtes“ stellt die Regression eine Haltung der Verweigerung dar, die auf eine Problemstellung mit Überforderung, auf eine Krise mit Verleugnung reagiert.
In seinem Werk betonte Adorno die Bedeutung des Fortschritts und des Möglichen für die Gesellschaft, wobei er dabei die Tendenz zur Regression kritisierte, die für ihn eine Rückkehr zu vergangenen Zuständen oder Denkweisen darstellt, die den Fortschritt und die Entfaltung des Potenzials der Gesellschaft behindern.
Adorno war überzeugt, dass die Regression nicht nur eine Gefahr für die individuelle Entwicklung, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes darstellt. Indem sie das Potenzial für Veränderung und Fortschritt untergräbt, verhindert sie nicht nur die Entfaltung des Einzelnen, sondern auch die Möglichkeit einer positiven Entwicklung der Gesellschaft. Seine Aussage „Regression ist der Verrat am Möglichen“ ist daher ein eindringlicher Appell, sich gegen rückwärtsgewandte Tendenzen zu wehren und sich stattdessen auf das Streben nach Weiterentwicklung und Verwirklichung des eigenen Potenzials zu konzentrieren. Denn nur durch den Mut, sich dem Unbekannten zu öffnen und sich aktiv für Veränderung einzusetzen, können wir als Individuen und als Gesellschaft wachsen und uns weiterentwickeln. Es liegt an jedem Einzelnen, sich dieser Verantwortung bewusst zu werden und aktiv an der Gestaltung einer positiven Zukunft mitzuwirken.