Das Broken-Escalator-Phänomen beschreibt das merkwürdige Gefühl beim Betreten einer Rolltreppe, die sich entgegen den Erwartungen nicht bewegt. In der Regel kommen Menschen dabei kurz ins Schwanken oder stolpern sogar, was daran liegt, dass sie eine kurzzeitige Irritation im Zusammenhang mit dem Langzeitgedächtnis erleben: in diesem Gedächtnis werden Fakten und Ereignisse abgespeichert und nähert man sich einer Rolltreppe, dann weiß das Gehirn aus früheren Erfahrungen, dass dabei Bewegung ins Spiel kommt. Vor einer Rolltreppe wird daher signalisiert, dass sich die Muskeln anzuspannen haben, denn nur so kann man die passive Bewegung wie von Rolltreppen kompensieren und beim Fahren das Gleichgewicht behalten. Steht aber die Rolltreppe still, dann entstehen widersprüchliche Signale im Gehirn, denn einerseits weiß man, dass man auf ihre Bewegung reagieren muss, doch die erwarteten Muskelaktionen passen in diesem Augenblick überhaupt nicht mehr und bewirken teilweise sogar das Gegenteil, man muss innehalten und fühlt sich irritiert.
Literatur
Stangl, W. (2020). Stichwort: ‚Broken Escalator-Phänomen‘. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: https://lexikon.stangl.eu/21240/broken-escalator-phaenomen/ (2014-09-25)