Viele Menschen haben gerade im Herbst und im Winter Lust auf deftige Speisen oder Süßigkeiten wie Schokolade, was wohl auch daher kommt, dass das menschliche Gehirn den Appetit mit Rücksicht auf die Jahreszeiten steuert. Je nach Jahreszeit und Außenbedingung entstehen die Vorstellungen zum passenden Essen, d. h., wenn im Sommer die Tage lang sind, viel Licht vorhanden ist und die Temperatur hoch sind, dann haben Menschen eher Lust auf leichtere Kost. Im Winter hingegen, wenn die Tage kürzer sind, wenn es draußen kalt ist, dann wollen sich Menschen so eine Art Vorrat in Form von Winterspeck anessen und entwickeln daher Lust auf energiereiche Kost. Hierbei spielen natürlich auch traditionelle Gewohnheiten eine Rolle, denn die Angebote in der Gastronomie passen sich in der Regel den Jahreszeiten und regionalen Gegebenheiten an. Zu Martini eine Gans mit Knödel und Blaukraut ist nicht nur traditionell sondern macht auch im Hinblick auf den Körper Sinn.
Auch der menschliche Geschmackssinn stellt sich auf Winterbetrieb um, wobei die Tageslänge dabei eine wichtige Rolle spielt. So wirken auch viele Gewürze und Süßspeisen stimmungsaufhellend, man denke dabei nur an die Weihnachtsbäckerei, an Lebkuchen oder den Christstollen. Daher ist der menschliche Geschmackssinn an das eigene Wohlbefinden gekoppelt und die im Herbst immer schwächer werdende Sonneneinstrahlung gibt ein inneres Signal, dass Menschen mehr Kalorien zu sich nehmen sollten, denn der karge Winter steht vor der Tür. Man kann annehmen, dass vieles davon auch genetisch und über die Evolution in den Menschen verankert ist.