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Was ist das Tourette-Syndrom?

    Das Tourette-Syndrom ist eine neurologische Störung, die sich durch motorische und vokale Tics äußert und meist im Grundschulalter zwischen dem sechsten und achten Lebensjahr beginnt. Menschen mit Tourette-Syndrom zeigen individuell unterschiedliche Symptome, die von motorischen Tics wie Zucken, Blinzeln und Kopfschütteln bis hin zu einfachen vokalen Tics wie Räuspern oder Quieken reichen. Die Krankheit, an der in Deutschland etwa 800.000 Menschen leiden, ist nach dem französischen Neurologen Georges Gilles de la Tourette benannt.

    Die genaue Ursache des Tourette-Syndroms ist noch nicht vollständig geklärt, man vermutet jedoch, dass genetische und neurologische Faktoren eine Rolle spielen. Es handelt sich um eine organische und nicht um eine rein psychische Erkrankung. Experten vermuten, dass eine Überaktivität des Dopamin-Nervensystems zu den Tics führt. Medikamente, die die Dopaminaktivität regulieren, können die Symptome lindern.

    Das Tourette-Syndrom ist nicht heilbar, aber verschiedene Behandlungsansätze können den Betroffenen helfen, mit den Tics umzugehen. Häufig treten neben den Tics weitere Symptome wie ADHS, Ängste, Depressionen oder Aggressionen auf. Verständnis und Unterstützung durch das Umfeld sind wichtig, da viele Betroffene unter Stigmatisierung leiden.

    Tourette kann manchmal mit anderen Krankheiten oder Zuständen verwechselt werden, z.B. mit harmlosen Bewegungsstereotypien im Kindesalter, die bei gesunden Kindern auftreten. Diese Bewegungen sind in der Regel harmlos und verschwinden mit der Zeit. Eine differenzierte Diagnose und die richtige Behandlung sind entscheidend für eine angemessene Förderung und den Umgang mit dem Tourette-Syndrom.

    Literatur
    Stangl, W. (2014, 7. Juni). Tourette-Syndrom. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
    https:// lexikon.stangl.eu/1190/tourette-syndrom.





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