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Was macht Menschen erfolgreich?

    Nichts macht erfolgreicher als Erfolg. Dahinter steckt die Erfahrung, aus eigener Leistungsfähigkeit heraus Aufgaben lösen, Schwierigkeiten bewältigen und Unischerheit ertragen zu können.

    Menschen, die aufgrund erwiesener Leistungsfähigkeit aus der dadurch begründeten Selbstwirksamkeitserwartung heraus leben, zeigen gute berufliche Leistungen, niedrigere Stressreaktionen, bewältigen kritische Lebensereignisse schneller, plagen sich seltener mit Angststörungen und Depressionen herum, haben eine hohe Schmerztoleranz, ein besseres Immunsystem sowie zufriedenstellende Sozialbeziehungen, und weisen dadurch ein insgesamt höheres Wohlbefinden auf.
    Aus einer solchen psycho-mentalen Konstellation heraus setzen sich Menschen, die sich als selbstwirksam empfinden, höhere, aber erreichbare Ziele und gehen davon aus, diese Ziele auch zu erreichen. Die Quelle ihrer Entschluss- und Antriebskraft ist dabei zum einen ihre höhere Motivation, die sich aus der Erfahrung speist, nicht von Glück, Zufällen oder der Gunst der Umstände abhängig zu sein, sondern tatsächlich stabil leistungsfähig zu sein, zum anderen haben sie eine bemerkenswerte Ausdauer, die bei der Aufgabenbewältigung und der Zielverfolgung noch zunimmt. Das alles unterscheidet solche Menschen von den von ihrer Leistungsfähigkeit weniger überzeugten.
    Hinzu kommt dann meist eine tatkräftige und zuversichtliche Ausstrahlung, die solche Menschen umgibt, die aus dieser klaren Selbstwirksamkeitserwartung heraus leben, denn sie glauben einfach an sich, weil sie nicht aus der destabilisierenden Fokussierung auf vermutlich unüberwindbare Schwierigkeiten heraus leben, sondern aus dem genauen Gegenteil, aus der Fokussierung auf deren Lösbarkeit und deren selbstverständliche Bewältigung. Dadurch sind ihre mit der jeweiligen Arbeit verbundenen Gefühle auch positiv, sie empfinden Selbstsicherheit, Freude, Stolz und sind nicht von Angst- und Stressgefühlen beeinträchtigt, die einen Menschen und durch dessen unsicheres Verhalten meist auch dessen Umgebung negativ beeinträchtigen und verunsichern.

    Quelle
    Ein Interview von Erich Kirchler mit der Stuttgarter Zeitung vom 6./7. August 1016.