Bei längerem Fasten – also dem völligen Verzicht auf feste Nahrung – wird im Gehirn zunächst ein Hungergefühl ausgelöst, weil der Blutzuckerspiegel sinkt. Wird also dem Organismus keine Nahrung mehr zugeführt, obwohl er eigentlich ein Bedürfnis danach hat, schaltet er in eine Art Notbetrieb, da er evolutionsbedingt um sein Leben fürchtet. Zunächst greift der Organismus auf Reserven zurück, die als Zucker in Form von Glykogen in der Leber gespeichert sind und nach etwa 24 Stunden aufgebraucht sind. Dann greift der Körper auf Eiweiß zu, das er sich aus Muskeln und ausden Organen holt, wobei die Organe langsam an Größe verlieren. Erst nach einigen Tagen greift der Körper auf seine Reserven aus Fett zurück, bei deren Verbrennung Acetessigsäure entsteht, die mit dem Schweiß und der Atemluft ausgeschieden wird. Der Nahrungsentzug führt aber auch zu Nebenwirkungen wie Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen, Kälteempfindung, Einlagerung von Wasser, Schlafstörungen, Muskelkrämpfen, vorübergehenden Sehstörungen und Störungen des Elektrolythaushalts. Das Herz schlägt langsamer, der Blutdruck sinkt, und das Gehirn produziert mehr Serotonin, das länger im Blut bleibt und die Stimmung hebt.