In Konfliktsituationen verarbeitet das Gehirn Konfliktimpulse und ruft im limbischen System Emotionen dazu ab, wobei gleichzeitig Stresshormone ausgeschüttet werden, die durch die Blutbahn in den Muskel gelangen und für das jeweils persönlich typische Reaktionsmuster sorgen. Der angespannte Muskelapparat sendet wiederum an das Gehirn zurück, dass man sich in einer als schlimm empfundenen Situation befinde, sodass ein Kreislauf in Gang kommt. Um gelassener in solchen Situationen zu bleiben, sollte man damit beginnen, in solchen Situationen erst einmal nichts zu tun, also in sich selbst hinein hören und nicht gleich nach Reaktionsmöglichkeiten suchen. Zusätzlich hilft etwa die Wonder-Woman-Pose: sich gerade hinzustellen, Hände in die Hüften zu stützen, Schulter zurücknehmen, Füße hüftbreit aufstellen und den Blick geradeaus richten. Diese Wonder-Woman-Pose sorgt bei regelmäßiger Übung dafür, dass der Organismus binnen zwei Minuten 25 Prozent mehr Testosteron ausschüttet und das Stresshormon Cortisol um 30 Prozent reduziert. Dadurch, dass der Körper diese starke Haltung einnimmt, wird dem Gehirn suggeriert, es ist nicht schlimm und es fährt die Stresshormone herunter. Unter Power Poses (Machtposen) werden weite, offene und raumeinnehmende Körperhaltungen verstanden, die bei Einnahme dieser Posen zu einer Zunahme des Testosteronspiegels und zu einer Abnahme des Cortisolspiegels führen. Individuen, die Power Posing zeigen, fühlen sich demnach mächtiger und verhalten sich risikofreudiger. Die Wirksamkeit von Power Posing wird von vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern angezweifelt und steht nach erfolglosen Replikationsversuchen in der Kritik.