Ziel der PISA-Studien ist es, das Wirtschaftswachstum der Mitgliedsländer zu fördern, d. h., der Hintergrund ist also ein ökonomischer und kein primär pädagogischer. Das wirkt sich auch auf das durch die PISA-Studiem vermittelte Bildungsverständnis aus, das eine funktionalistische Orientierung hat, wobei sich die Funktion des Bildungswesens dabei auf die Förderung der Wirtschaftskraft eines Landes durch potenziell hoch qualifizierte ArbeitnehmerInnen bezieht. Im Kontext von PISA umfasst funktional im Wesentlichen die Anwendbarkeit für die jetzige und die spätere, nachschulische Teilhabe an einer Gesellschaft sowie die Anschlussfähigkeit im Sinne kontinuierlichen Weiterlernens über die gesamte Lebensspanne. Diese Konzentration auf diese beiden Aspekte ist entscheidend für das Ziel, Bildungsergebnisse erst gegen Ende der Pflichtschulzeit zu messen. Kompetenzen werden bei PISA als mehr oder minder latente Handlungs- oder Leistungspotenziale eines Menschen verstanden, die über genormte Testaufgaben erfasst werden, wobei das dabei zu Grunde gelegte Verständnis von Kompetenz sich somit auf prinzipiell erlernbare, mehr oder minder bereichsspezifische Kenntnisse, Fertigkeiten und Strategien bezieht. Als Kompetenzbereiche werden in PISA Basiskompetenzen erfasst, und zwar Lesekompetenz, mathematische Kompetenz, naturwissenschaftliche Kompetenz, Problemlösefähigkeit, selbstreguliertes Lernen sowie Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, wobei im Mittelpunk stets kognitive Leistungen hinsichtlich des Verstehens stehen. Problemlösen wird im Rahmen von PISA als zielorientiertes Denken und Handeln in Situationen definiert, für deren Bewältigung keine Routinen verfügbar sind, sodass es hier Überschneidungen zum Konzept der Kreativität gibt.
Literatur
https://www.stangl.eu/psychologie/entwicklung/PISA.shtml
https://paedagogik-news.stangl.eu/stoppt-pisa-ein-brief-an-die-oecd-paris/
https://lernen.lerntipp.at/401/pisa-die-wirklichen-ursachen-guter-und-schlechter-ergebnisse