Von Zeit zu Zeit hat es wohl jeder schon einmal erlebt: zu wenig Schlaf. Während manche bewusst auf nächtliche Ruhe verzichten, weil sie zum Beispiel durchfeiert haben, die ganze Nacht ihre Lieblingsserie geschaut haben, studieren oder arbeiten, kämpfen viele Menschen ganz unfreiwillig mit Schlafmangel. Schlafprobleme plagen immer mehr Menschen, was verschiedene Ursachen haben kann. Sie betreffen vor allem das Gehirn und beeinträchtigen den Körper erheblich. Wie viel Schlaf ein Mensch tatsächlich braucht, hängt von der Person selbst, aber auch vom Alter ab. Im Laufe des Lebens ändert sich das Schlafbedürfnis. Während Babys fast den ganzen Tag schlafen, wird die Schlafenszeit mit zunehmendem Alter immer kürzer. Im Durchschnitt brauchen wir sieben Stunden und 14 Minuten Schlaf. Warum manche Menschen besser oder leichter schlafen als andere, kann unterschiedliche Gründe haben und hängt von der jeweiligen Person ab. Vor allem Menschen, die im Schichtdienst arbeiten, also nachts wach sein und tagsüber schlafen müssen, leiden oft unter Schlafstörungen. Ihrem Körper fällt es oft schwer, sich an den jeweils veränderten Rhythmus anzupassen. Auch Umwelteinflüsse wie das Wetter, z. B. Hitze, oder extreme Lärmpegel können uns schlaflose Nächte bereiten. Auch Stress kann unseren Schlaf beeinträchtigen, ebenso wie psychische Probleme. Schlafstörungen können aber auch genetische Ursachen haben. Die größte Auswirkung von Schlafmangel hat unser Gehirn, vor allem die folgenden Leistungen sind eingeschränkt: Schon bei wenigen Stunden Schlafmangel sind wir weniger konzentrationsfähig, und die kognitiven Fähigkeiten leiden am meisten. Schlafen wir über mehrere Tage zu wenig, verhält es sich in unserem Körper ungefähr so, als hätten wir einen Blutalkoholspiegel von 0,6 Promille. Nach 24 Stunden ohne Schlaf verschlechtern sich unsere Aufmerksamkeit und unser Langzeitgedächtnis. Wir sind nicht mehr in der Lage, Tätigkeiten mit voller Kapazität auszuführen und erledigen sie nicht mehr mit der gewohnten Gründlichkeit. Die Reaktionsfähigkeit des Körpers ist vermindert. Unserem Gehirn fällt es schwerer, Reize zu trennen; wir reagieren zum Beispiel empfindlicher auf laute Geräusche. Wir verhalten uns wie bei einem Blutalkoholspiegel von 1,0 Promille, sind unausgeglichen und daher leichter reizbar. Auch unser Immunsystem ist weniger in der Lage, Schädlinge abzuwehren, und das Risiko, krank zu werden, steigt. Bereits nach 48 Stunden Schlafentzug haben wir nur noch 50 Prozent unserer eigentlichen Leistungsfähigkeit. Der Körper wird in eine Stresssituation versetzt, Blutdruck und Herzschlag steigen. Die Körpertemperatur sinkt ab, und wir verlieren allmählich unsere sprachlichen Fähigkeiten, vergessen zum Beispiel Wörter. Äußerst gefährlich, vor allem im Straßenverkehr: Wir fallen immer wieder in einen Sekundenschlaf. Wenn wir 72 Stunden lang nicht schlafen, leiden wir unter verschiedenen psychischen Störungen. Halluzinationen, Stimmungsschwankungen und Angstzustände treten auf. Tatsache ist, dass dauerhafter Schlafmangel für den Körper sehr ungesund ist.
Wenn die Schlafprobleme stressbedingt sind, können Sie mit den folgenden Tipps nachts besser schlafen und Ihren Schlaf wieder genießen. Im Handel gibt es eine Vielzahl von rezeptfreien so genannten Schlaftees, die Kräuter enthalten, die dem Körper helfen sollen, sich auf natürliche Weise zu entspannen. Am besten trinken Sie einen solchen Beruhigungstee am Abend, damit er beim Zubettgehen seine Wirkung entfalten kann. Außerdem sollten Sie sich ausreichend bewegen, Sport treiben und mindestens 30 Minuten an der frischen Luft verbringen. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu spät zu Abend essen – zwischen der Mahlzeit und der Nachtruhe sollten ein paar Stunden liegen. Nicht nur das Essen ist wichtig, auch Ihre Getränke können Sie vom Schlafen abhalten. Trinken Sie daher etwa sechs Stunden vor dem Schlafengehen keine koffeinhaltigen Getränke mehr, denn sie halten Ihren Körper unnötig auf Trab. Vermeiden Sie auch Zigaretten und Alkohol. Denken Sie an Dinge, die Sie entspannen können: Lesen Sie ein Buch oder hören Sie Musik. Fernsehen oder Smartphone sollten tabu sein. Wenn all dies nicht hilft, ist es ratsam, mit einem Arzt über das Problem zu sprechen. Vor allem wenn die Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum auftreten, sollten Sie unbedingt mit einem Experten darüber sprechen. Er oder sie kann Sie im Zweifelsfall an einen Spezialisten überweisen. In einem Schlaflabor können die konkreten Ursachen ermittelt werden.